Archiv für den Monat: Juni 2016

Fußball in Berlin

Fußball in BerlinIch bin ein Fan von Hertha! Is erstmal ‘n Statement. Aber welche Hertha? Literatur-Nobelpreisträgerin Hertha Müller? Politik-Dauer-Nörglerin Hertha Däubler-Gmelin? Oder doch Hertha Suurbier, die mit der eigenen Fahne…

Dann doch lieber Hertha BSC. Als Fußballfan eines Hauptstadtvereins hat man in England die Qual der Wahl – Chelsea, Arsenal, Tottenham ganz oben mit dabei, West Ham, Crystal Palace, Fulham eher Kellerkinder. In Frankreich ist es der Hauptstadtclub PSG, der seit einiger Zeit den Ton angibt – und wie! Italiens römische Vereine sticheln gern und oft, aber Meister kommen dann doch von „weiter oben“. Und in Deutschland? Von den 54 Vereinen, die jemals in der Bundesliga gespielt haben – ja, auch vorher wurde schon Fußball gespielt, aber … – hat sich der Hauptstadtclub auf Platz Zwölf der ewigen Bundesligatabelle eingerichtet. Nicht schlecht! Aber ohne Titel eben. Die letzte Meisterfeier stammt aus den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Im Ostteil der einst geteilten Stadt wurde dagegen regelmäßig der Meistertitel gefeiert. Allerdings hatten da höhere Mächtige ihre Hände im Spiel, echte Menschenfreunde wie sie meinten…

Noch einmal zur Ewigen Tabelle. Ein Berliner Verein führt diese an – allerdings nur, wenn man sie auf den Kopf stellt: Der SC Tasmania 1900 Berlin. Acht kümmerliche Punkte nach der Dreipunktregel. Zur aktiven Zeit  der Verein ist mittlerweile Pleite – waren es sogar nur sechs Punkte. Zwei Siege, zwei Unentschieden. Und sagenhafte einhundertacht Gegentore. Das ist Fußball in Berlin! Nicht ganz. Meint zumindest Henry Werner, Autor des Buches „Fußball in Berlin“. Und er hat recht!

In Berlin wurde 1897 der erste Fußballverband gegründet, im „Dustren Keller“ in der Bergmannstraße 107, unweit des Flughafens Tempelhof. Das Buch ist mehr als ein Almanach der Punkteverteilung. Historische Plakate wie dem von den Internationalen Fußball-Wettspielen, fotografischen Zeugnissen u.a. von Viktoria Berlin und den Gründungsvätern des BFV oder auch athletischen Momentaufnahmen des Weltsports Fußball. Die Texte strotzen nur so von Fachwissen.

Über einhundert Jahre Fußballgeschichte aus und in einer der bedeutendsten Städte der Welt, deren Veränderungen Jahrzehnte, gar Jahrhunderte bewegten und immer noch bewegen. Auch wer kein Fußballfan eines Berliner Vereins ist – und Vereine gibt es hier mehr als Baustellen – wird sich an diesem Buch erfreuen können. Immer wieder streut der Autor kleine Anekdoten ein, die man einfach nicht kennen kann, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Wie die der „Spartaner“. Ernst Fuhry gründete diese sektenartige Mannschaft in der dunkelsten Zeit Deutschlands. Nationalsozialistische Ideologien paarten sich mit kruden Idealen, die den Spielern wirklich jeden Spaß am Leben verdarben. Doch ihr Spielstil war einzigartig: Fair, ritterlich, aufopferungsvoll und ohne Fouls und Tacklings. Das war selbst den Machthabern suspekt. Fuhry selbst wurde denunziert, verfolgte aber – ganz Sportsmann – stur seine Linie. Die Spartaner wurden dem Post-SV untergeordnet, das war das Ende der Spartaner. Dennoch wurden sie in der Saison 1937/38 ungeschlagen Berliner Meister. In 27 Spielen kassierten sie lediglich 17 Gegentore.

Bildband oder Nachschlagewerk? Das ist hier nicht die Frage! Fußballfieber zwischen zwei Buchdeckeln trifft es eher. Das Großformat trägt der Bedeutung der Stadt als Fußball-Dauerbrenner Rechnung. Wer Berlin besucht, kommt irgendwann auch am Olympiastadion vorbei – auf der letzten Umschlagseite mit der „Berliner Fußball-Karte“ übrigens als Standort „3:10“ gekennzeichnet. Spätestens hier wird auch der neutrale Beobachter vom Fußballfieber gepackt. Für echte Fans müssen nicht immer die Alte Försterei oder der Jahnsportpark sein…

In 80 Fettnäpfchen um die Welt

In 80 Fettnäpfchen um die Welt

Stellen Sie sich vier Karikaturen vor! Ein blasser Typ lässt einen Ziegelstein fallen. Ein Blonder (nein, jetzt kommt kein Blondinenwitz) tritt in ein Klavier. Ein korrekt gekleideter Mann tritt in eine Schale. Und zum Schluss trampelt ein Mann mit Baskenmütze in einen Teller. Sieht witzig aus. Tollpatschig. Hat auch was von Vorurteilen. Alles vier Bilder sagen Ein und dasselbe aus: Achtung Fettnäpfchen! Jede Sprache hat dafür einen Ausdruck. Schon erraten, woher die vier Karikaturen stammen? Auflösung am Ende des Textes.

Was an einem Ort als höflich gilt, ist andernorts ein Affront sondergleichen. Und umgekehrt! Françoise Hauser hat sich auf die Kultursuche gemacht und verschiedene Sitten miteinander verglichen. Globalisierung per Zwerchfell. Denn die Ergebnisse ihrer Recherchen sind nicht nur nützlich für alle, die gern Menschen in fremden Ländern besuchen, sie sind vor allem auch eine schmunzelnder Verne-Trip (Achtung Wortspiel!). Schon Jules Verne als geistiger Namensgeber des Buches ließ seine Helden „In achtzig Tagen um die Welt“ in mehr als ein Fettnäpfchen treten. Wer kommt heute noch auf die Idee eine rituelle Opferung zu stören?

Schon kleine Gesten können die schönste Zeit des Jahres zu einem Horrortrip geraten lassen. Es muss ja nicht immer gleich ein Schmähgedicht sein… Wenn man in Deutschland oder den USA jemanden seinen Respekt für eine besondere Leistung zeigen will, Daumen hoch! Wenn in Israel eine Frau auf die Art scheinbar die Würdigung anzeigt, hat das auch was mit Leistung zu tun. Allerdings will sie dem Empfänger eine besondere Art Leistung anbieten. Im Iran, Irak oder Australien sollte man der Aufforderung Folge leisten, und sich aus dem Staub machen.

Die Peinlichkeiten im Ausland beginnen oft früher als man denkt. Françoise Hauser unterteilt die Kein-Fettnäpfchen-Auslasser in mehrere Klassen. Von überambitionierten Adaptionisten (die, die alles mitmachen), Besserwisser (muss man nicht erklären, die hat jeder in seiner engeren Umgebung – wird man als Leser dieser Buches eigentlich zu Selbigem?) oder auch Kolonialherren (früher war alles besser, und ohne die einstigen Herren kann es ja nur schiefgehen) und auch Senior-Reisende, die eben nicht nach Wrocŀaw fahren, um sich die Feierlichkeiten der Europäischen Kulturhauptstadt Europas 2016 anzusehen, sondern steif und unerschütterlich ins (schlesische) Breslau fahren – am besten mit doppelt scharfen S.

Es gibt so wunderbar herrliche Fettnäpfchen, die man bewusst oder im Vorbeigehen einfach nicht auslassen kann. Das ist aber auch nicht schlimm. Man ist schließlich fremd, und wenn man sich nicht allzu sehr danebenbenimmt, kommt man meist damit auch durch. Freundlichkeit hat noch niemandem geschadet. So sollte man es halten. Dennoch ist die Lektüre dieses Buches keine vergebene Liebesmüh. Man kann nicht alles im Kopf behalten, was in diesem Buch beschrieben ist. Doch immer mal wieder reinschauen, auffrischen – besonders vor einer Reise – schadet nicht. Im Gegenteil, es schärft den Blick für das Neue, das Fremde und hilft es zu verstehen. Außerdem werden Einem selbst anhängende Eigenarten in ein anderes Licht gerückt. Das nimmt so mancher extremistischen Strömung den Wind aus den Segeln.

Und hier die Auflösung der Rätsels vom Beginn: Der, der den Ziegelstein nicht festhalten kann, ist Engländer, der Klaviermalträtierer ist Schwede, der Korrekte natürlich Deutscher und der Tollpatsch, der in den Teller tritt, kommt aus Frankreich.

Wer so gut gerüstet in den Urlaub startet, kann viel erzählen. Der Reiseblog 
www.travelepisodes.com ist eine gute Adresse, um seine Erfahrungen der Welt 
mitzuteilen. Zusammen mit dem Malik Verlag hat nun jeder die Möglichkeit dazu. 
Aber bitte nur echte Abenteuer. 
"Wichtig ist uns das persönlicher Erlebnis, das eine Reisereportage lebendig macht. 
Der Leser muss das Gefühl haben, selbst vor Ort zu sein, ob auf Bali oder am Bodensee. 
Wir wünschen uns Autoren, die uns intensiv teilhaben lassen am grandiosen Abenteuer 
die Welt zu bereisen.", so Johannes Klaus Herausgeber der Website und des ersten 
Reportagebandes "The Travel Episodes - Geschichten von Fernweh und Freiheit".
Einsendeschluss ist der 30. Juni 2016.

Malta

Malta Gozo Comino

Während sich Fußball-Europa an den hauseigenen Fußballspielen ergötzt, treibt im Mittelmeer eine Insel vor sich hin, deren Bewohner auf lange Sicht hin nur als Fans anderer Mannschaften mitfiebern werden. Malta. Die kleine Insel „im Speckgürtel Sizilien“ ist das Kleinod für alle, die schon so vieles gesehen haben. Alle Mittelmeerinseln abgegrast, jede mediterrane Küste begutachtet, in jeder Einkehrmöglichkeit am größten Meer Europas schon den Sonnenuntergang genossen? Wer partout nicht weiß, wohin die nächste Reise gehen soll, landet schnell auf Malta. Nach dem Motto: Mal hierhin, mal da hin – Malta hin!

Das Mauerblümchendasein der Insel ist mehr als ungerechtfertigt. Mit einer durchschnittlichen Flugdauer von reichlich drei Stunden ist Malta auch nicht so weit von Zuhause entfernt. Und kulturell dürften auch Xenophobe keinerlei Schwierigkeiten mit den Insulanern haben. Denn Malta ist schon seit dem Mittelalter eine Insel, auf der unsere abendländische Kultur geprägt wurde. Man denke nur an den Malteser Orden. Numismatiker kennen Malta als Insel, auf der die eigenen Münzen im Gebrauch sind und beim Sammeln nicht gleich die gesamte Urlaubskasse versanden lassen.

Wer Malta sagt, meint eigentlich die Inselgruppe. Denn neben der Hauptinsel und Gozo ist noch Comino eingeschlossen. Comino ist die Wander- und Badeinsel. Und sie besitzt noch einen kleinen Ableger, Cominotto. Nur vier Menschen wohnen hier, zwei Polizisten achten tagein, tagaus darauf, dass die Ankerrichtlinien eingehalten werden. Mehr als Meer ist hier nicht. Gozo ist ebenfalls ruhig, jedoch in der Hauptsaison der Tummelplatz der Ruhesuchenden. Was gelegentlich zu einer Herausforderung gerät. Denn in Hochzeiten ist es vielerorts aus mit der Ruhe. Da muss man schon ein bisschen Zeit investieren, um dem Geheimnis der Ruhe auf die Spur zu kommen. Aber Autor Michael Bussmann kennt da ein paar „Schleichwege“…

Den Großteil des Buches nimmt natürlich die Hauptinsel Malta ein. Sie ist die größte Insel, sie ist die wichtigste Insel, sie ist das Eiland, das am meisten zu bieten hat. Das beginnt schon bei den Straßennamen. In der Hauptstadt Valletta sind meist der maltesische und der englische Name angegeben. Je weiter raus und je moderner die Schilder sind, desto häufiger trifft man nur den maltesischen Namen an. Im Buch verwendet der Autor die Namen, die auch wirklich für jedermann erkennbar sind. Apropos erkennbar. Malta ist für Cineasten ein Hochgenuss. „Troja“, „München“ oder auch „Popeye“ wurden hier gedreht. Wer die Details im Film sucht, fühlt sich auf Malta sofort heimisch.

Auf Malta Urlaub machen heißt auch Kultur tanken, aber ohne den üblichen Overkill an Eindrücken. Hier ist alles ein bisschen angenehmer, bedächtiger und übersichtlicher. Da bleibt einem auch mal Zeit den Fischerbooten beim Ein- und Auslaufen zuzusehen. Wer genau hinschaut, entdeckt an den traditionellen Fischerbooten meisterhafte Schnitzereien. Das Horusauge ist ein weiteres Detail, das auf die lange Geschichte der Insel verweist.

Kleine Tipps wie der vom Horusauge sind in den gelben Infokästen zuhauf versammelt. Sie sind es, die den Reiseband neben den exakt recherchierten Hinweisen zu Unterkunft, Ausflügen, Restaurants, Sehenswürdigkeiten und einzuschlagenden Wegen, zu einem ständigen Begleiter machen. Ein kleiner Praxistipp am Rande: Der Einband ist mit einer rutschfesten Folie eingeschlagen. Wer also längere Touren gern mit Wissen unterfüttert und somit das Buch etwas länger als nur zum schnellen Überlesen in der Hand hält, braucht keine besonderen Kräfte. Bis das Hand einem aus der Hand rutscht, vergeht schon eine sehr lange Zeit, in der man mal hier hin wandert, mal da hin läuft – einfach Malta entdeckt, ohne dabei das Gefühl zu haben im realen Geschichtsunterricht zu versauern.

Florenz & Chianti mit Siena und San Gimignano

Florenz und ChiantiWillkommen bei „Was bin ich!“ – dem heiteren Destinationsraten aus der ersten Reihe der Reisebücher! Welches Schweinderl hätten’s denn gern? Das Rote oder das Weiße? Das Rote, bitteschön. Machen Sie bitte noch eine typische Handbewegung. Die Handflächen sind aneinander gepresst, öffnen sich nun gleichzeitig im gleichen Winkel.

Der Guido fängt an: Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie eine Region im südlichen Europa sind? Ja. Griechenland? Nein! Kloing, schon wandert das erste Fünf-Euro-Stück ins Schweinderl. Und weiter geht’s mit der Marianne. Sind Sie in Italien beheimatet? Ja! Mmmh, da gibt es ja viele schöne Regionen. Ich selbst bin ja gern am Gardasee. Sind Sie der Gardasee? Nein! Und wieder scheppert‘s im Schweinderl. Hans: Das macht es jetzt auch nicht einfacher für mich. Marianne, Du hast recht, Italien ist voller schöner Regionen, in denen man erstklassig urlauben kann. Muss ich weit fahren, um Sie zu besuchen? Bitte nur Fragen, die man mit Ja oder Nein beantworten kann! Entschuldigung, ich bin schon fast im Urlaub. Also gut, sind Sie Sizilien? Nein! Kloing! Annette, bitte! Ich war ja schon oft in Italien. Und in München, wo ich arbeite und wohne, fühlt man sich ja besonders im Sommer wie im Land von Vino und Pasta. Meine Lieblingsregion ist ja die Toskana. Florenz mit seiner reichhaltigen Renaissance-Kultur, den Uffizien, Siena mit dem historischen Palio, der exzellente Chianti und San Gimignano mit dem Palazzo del Podestá. Ich riskiere es jetzt einmal: Sind sie die Toskana? Ein leichtes Kopf-Hin-Und-Her-Bewegen. Jjjjjein! Ja wie jetzt? Ja oder Nein. Der Spielleiter gibt schlussendlich nach und bejaht. Es ist zwar die Toskana, jedoch ein Reiseband über Florenz und Chianti sowie Siena und San Gimignano.

Und im Schweinderl sind genau die 16,90 Euro für dieses Buch.

Wie immer stellt sich nun der Gast genauer vor: Ich bin das jüngste Kind der Italienreisebände aus dem Hause Michael Müller, und der Chef selbst hat mich erschaffen. Nach langer Recherche bringe ich 252 Seiten mit 107 Farbfotos in die Regale. Mein Anliegen ist es die Essenz der Toskana, ja vielleicht Italiens unters Volk zu bringen. Dabei verzichte ich – sehr zum Wohlgefallen vieler Kunden des Verlages – auf die üblichen (verdächtigen) Schemata wie zum Beispiel ellenlange Beiträge zur Renaissance und den ohnehin offensichtlichen Hotspots. Vielmehr hat mein schreibender Vater sein Augenmerk auf die unzähligen Sinnesschmeicheleien abseits der ausgetretenen Pfade gelegt. Er mag’s gern bunt – das sieht man schon am regenbogenfarbenen Buchrücken und den schon erwähnten 107 Farbfotos. Außerdem hat er kleine gelbe Infokästen, in denen die Leser und garantiert baldigen Besucher der Region kleine Anekdoten und Trivia finden. Da steht das, was sonst nirgendwo steht. Wenn man vor Ort kann man so immer etwas mehr erfahren und wissen als die Anderen, die sich genauso erschöpft ob der Pracht der Region kurz niederlassen.

Ich bin ein Sammelsurium an Informationen und echten Tipps für Jedermann, Neun Touren biete ich im Inneren an. Egal ob meine Leser gern essen, sich an Kultur nicht sattsehen können oder einfach nur Italien in seiner schönsten Form erleben wollen – wer mich im Reisegepäck hat, findet sich zurecht.

Interpol ermittelt – The art of asking the right questions

Interpol ermittelt

Eine Fremdsprache zu lernen, ist im Allgemeinen eine schwierige Sache je einsilbiger der Unterricht ist. Englisch lernen im Speziellen scheint immer einfacher zu werden. Es gibt eine Vielzahl an alternativen Bildungsangeboten – wie es neuerdings heißt – um die universelle Weltsprache zu erlernen und zu vervollkommnen. Die Einstufung der Sprachkenntnisse von A1 bis C3 ist dabei lediglich ein Hilfsmittel für sich selbst, um herauszufinden, was „alles noch benötigt wird“. Wer sich bereits auf Englisch verständigen kann, also im englischen Sprachraum keine Angst haben muss zu verhungern, für den ist es erstrebenswert die Feinheiten aus der Sprache zu kitzeln.

Wenn man schon einige Gespräche in der Fremdsprache Englisch erfolgreich absolviert hat, ist die Lust noch einmal die Schulbank zu drücken nicht gerade groß. Zu Vieles kennt man, fühlt sich gelangweilt und im falschen Kurs. Spielerisch die eigenen skills erweitern, bereits Gehörtes in den allgemeinen Sprachgebrauch einfließen lassen, und somit die Fremdsprache zur zweiten mother tongue erheben. Das ist possible. Und zwar mit diesem Spiel:

Krimis liegen in der Gunst der Leser schon immer ganz weit vorn. Wird es der killer schaffen die cops erneut zu foppen? Wird das victim gerächt? Wie schaffen es die Ermittler den case zu knacken, um endlich die file schließen zu können? Als Ermittler – und hier sind sich Deutsch und Englisch verdammt nahe – muss man die W-Fragen beantworten können. Wer – Was  – Wo – Warum – Wann und Wie (einziger Unterschied zum Englisch: Das einzige Fragewort mit „H“ für how). Sind diese Fragen geklärt, schnappt die Falle zu!

Daraus ein Spiel zu machen, dass Spaß und Lerneffekt miteinander verbindet – connectet wäre jetzt echt das falsche Wort, um die Bedeutung von Englisch klarzumachen – wäre somit das ideale Hilfsmittel, um sein Englisch zu perfektionieren. The art of asking the right questions  heißt es im Untertitel zu diesem Spiel der Reihe „Interpol ermittelt“, das es auch für Französisch, Spanisch, Italienisch und sogar Deutsch gibt. Denn nur wer die richtigen Fragen korrekt (!) stellt, bekommt auch die richtigen Antworten. Übung macht den Meister(detektiv)!

Dreißig Situationen muss der Sprachermittler bewältigen. Mit den sechs Fragekarten (WWWWWH) muss nun der Fall gelöst werden. Wie in so vielen Spielen gilt, wer die meisten Karten bei sich und seinem Team versammelt, gewinnt. Das Spiel kann man auch zu zweit spielen, in großer Runde (bis zu sechs Spielern) ist der Spaß- und Lerneffekt jedoch größer. Als Gejagter schlüpft man in eine Rolle, die wird auf der Rückseite der Plotkarten klar in ausformulierten Sätzen umrissen. Auf der Vorderseite steht das Verbrechen, der Tatort, der Verdächtige, das Motiv, eventuell die Tatwaffe und die Tatzeit. Ermittler bekommen „nur einzelne Worte als Hilfsmittel vorgesetzt“. Je nach Sprachkenntnissen dauert eine Runde ca. zwanzig Minuten. Je öfter man es spielt, desto routinierter wird man als Ermittler. Und vielleicht winkt ja am Ende gar eine Karriere beim Yard… who knows?!