Marie spiegelt sich

Marie spiegelt sich

Doro hat’s seit einiger Zeit nicht leicht. Erst die Scheidung von ihrem Mann, dann ging ihr Friseursalon pleite – jetzt arbeitet sie dort als Angestellte – schlussendlich ihre geliebte Tochter, die ihre Pubertät in vollen Zügen auskostet. Marek, ein Flirt, scheint im Moment auch nur ein Funken Hoffnung zu sein. Marie ist auch nicht gerade glücklich mit und in ihrem Leben. Dreizehn ist sie. Ihre Mutter steht ständig unter Strom. Seit der Scheidung ihrer Eltern wohnen sie am anderen Ende von Köln, der Schulweg ist immer ein Marathon. Und ihre Mutter ist in ihrem Job als Friseurin auch nicht sonderlich glücklich. Marie verkriecht sich in ihr Tagebuch, dem sie alles poesievoll anvertraut. Verknallt ist sie. Doch er weiß es nicht. Ein ganz normales Teenagerleben. Bis, ja bis eines Tages Marie nicht wie versprochen vor der Schule wartet, wo Doro sie abholen sollte (und wollte). Und ans Handy geht die Göre auch nicht. Doros Feierabendentspannung ist mit einem Mal dahin.

Marie wurde entführt! In ein dunkles Verlies gesperrt! Es hat es getan! Ob Es nun weiblich oder männlich ist, spielt für Marie keine Rolle. Um sie herum: Das schwärzeste Schwarz, das sie sich vorstellen kann. Sie flieht in ihre Wörterwelt. Draußen in der richtigen Welt, voll Sonnenschein, voll Licht, voller Farben, wird Willa Stark mit der Suche nach Marie betraut. Im Austauschprogramm von Europol ist die Grazer Kommissarin nach Köln gewechselt. Doch ihre Zeit in der Domstadt soll bald ablaufen. Ihre Chefs haben es versäumt ihre Verlängerung zu beantragen.

Maries Mutter Doro ist dem Ende nah. Doch sie bekommt Hilfe von unerwarteter Seite. Robert Hellmann steht ihr bei. Seine Tochter Tessa wurde vor fünf Jahren entführt. Für Tessa gab es kein gutes Ende. Er erzählt ihr von einem Mann, der damals verdächtigt wurde Tessa entführt zu haben. Der hatte sich mit verschiedenen Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. Unter anderem wollte er mit Bildern von Kindern in verführerischen Posen den einen oder anderen Euro verdienen. Die Sache ging schief! Nun ist er wieder in Köln. Dieser Mann ist Marek. Der Flirt von Doro. Nimmt das Unheil denn nie ein Ende?!

Isabella Archan führt den Leser in die verzweifelten Welten von Entführungsopfern. Wills Stark macht ihrem Namen alle Ehre. Auch sie sieht sich einer neuen Situation gegenüber. Ihr neues, lieb gewonnenes Leben wird kräftig durcheinander gewirbelt. Gerade in Köln heimisch geworden, soll sie wieder nach Graz. Für viele eine willkommene Gelegenheit die Füße hochzulegen und das Unausweichliche anzunehmen. Willa Stark stürzt sich in den Fall. Doro schöpft trotz der misslichen Lage unverhofft immer wieder Hoffnung und Marie erlebt das, was sie nie in Worten ausdrücken können wird.