Die Magie des Südens

Die Magie des Südens

Wenn man den Atlas betrachtet, gibt es wirklich nur wenige Destinationen, die alles bieten: erhabene Berge, besänftigendes Meer, pulsierende Städte, eine reichhaltige Kultur. Spanien in der privilegierten Lage eines dieser Länder zu sein. So umfassend das Land, so prall gefüllt ist auch dieses Buch.

Edwine Bollman und Peter Rieprich waren oft und lange in Spanien. Zeitweise leben sie dort. Es sind also echte Kenner. Und das merkt man mit jedem Wort. Die Reise beginnt auf Tabarca, der kleinsten Mittelmeerinsel Spaniens. Kaum bekannt und unberührt, eher was für Tagesausflügler. Die beiden Autoren machen für den Leser Geschichte erlebbar. Wuchtige Festungsbauten und leichter Müßiggang verbinden sie zu einem kurzen Erlebnisbericht, der o manchen staunen lässt.

Bilbao und Barcelona nehmen sie anders wahr als so mancher Besucher. Guggenheim und Sagrada familia – klar daran kommen auch die beiden nicht vorbei – sind für sie Ausgangspunkte für Ausflüge in die Kulturgeschichte.

Doch auch menschliche Schicksale gehören für die beiden in ein Buch über Spanien. Wenn auch die Geschichte für die Protagonistin nicht gut ausgeht (ie wird beim Hausverkauf kräftig übers Ohr gehauen), so ist sie Teil der besonderen Magie des Südens. Dieses große Wort Magie, das so oft überstrapaziert wird, verwandelt sich aus der Feder der Autoren in greifbare Faszination. Selbst wer noch nicht den Orangenduft in den Gassen vernommen oder bei einer der zahlreichen Prozessionen teilgenommen hat, wird schlagartig in die Szenerie versetzt. So ganz nebenbei geben die beiden Tipps wann welche Region am besten zu bereisen ist. Valencia zum Beispiel sollte man Mitte März besuchen, wenn es hier an allen Ecken und Enden knallt und zischt. Fallas nennt sich das mehrere Tage dauernde Fest und versprüht schon beim Lesen so viel Lebensfreude, dass man zwischen den Einheimischen gar nicht mehr als Gast fühlt.

Überraschende Begegnungen lautet ein Teil des Untertitels. Wer Spanien nicht kennt, wird mit einem Lächeln das Buch beiseitelegen. Lächelnd, weil man nun beruhigt und gut vorbereitet den nächsten Urlaub plant. Und der führt einen nach … Spanien.