Zarathustras Feuer

Zarathustras Feuer

Es gibt Bücher, über die spricht man nicht. Man liest sie! Dazu gehört auch „Zarathustras Feuer“. Begriffe wie Arier, Zarathustra und Zoroastrismus sind ab sofort nicht mehr nur Fremdworte und falsch verwendete Begriffe (die Arier haben so viel mit Deutschland und „nordischer Kultur“ zu tun wie die FIFA mit Antikorruptionsbemühungen). Bijan Gheiby ist, wenn es um Persien und Iran geht, der erste Ansprechpartner. Sein nie enden wollendes Wissen um die Kultur des persischen Raumes, ist ein wahrer Schatz, den er dem Leser in seiner ganzen Sprachgewalt zur Verfügung stellt.

Also sprach Bijan Gheiby, dass ca. 900 Jahre vor der Zeitenwende die Iraner sich dort niederließen, wo sie auch heute noch leben. Zirka dreihundert Jahre später wurde Zarathustra geboren. Ja, genau der, der von Friedrich Nietzsche in den germanischen Sprachraum gebrüllt wurde und in so manchem Film als Zitategeber herhalten muss. Wer beispielsweise aus „Kap der Angst“ Robert De Niros genialen Monolog kennt, dem ist die Thematik des Buches ansatzweise geläufig. Doch mit dem „er steht nicht über mir und ich nicht unter ihm“ ist lediglich ein klitzekleiner Grundstein zum Zugang des Buches gelegt. Besser als gar keiner!

Die Vermischung von Mystik und Realität machen es Forschern wie Bijan Gheiby (das gh wird übrigens wie ein r in richtig gesprochen, allerdings nicht so sehr gerollt) einfach und schwer zugleich ihre Forschungen ins rechte Licht zu rücken. An dieser Stelle sei das „Apropos: rechtes Licht“ verkniffen – dafür gibt es die erstklassiges Dokumentation „Die Arier“ von Mo Asumang, die derzeit für Furore sorgt.

Bijan Gheiby beweist mit diesem Buch einmal mehr, dass er ein hervorragender Kenner seiner eigenen iranischen und persischen Kultur ist. Ein spannendes Buch, das Kulturgeschichte zweifelsfrei dem Leser beibringt. Zahlreiche Abbildungen und Grafiken erleichtern das Verständnis eines schwierigen Stoffes, der, wenn man ihn dank Bijan Gheiby verstanden hat, die Augen für das Große und Ganze öffnet.