Umbrien

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Italien unterteilt sich in zwanzig Regionen. Und nur fünf davon haben keinen Anschluss zum Meer. Eine davon ist Umbrien. Ein Grund zum Traurigsein. Keineswegs. Denn die Umbrer nennen den Lago Trasimeno einfach das „umbrische Meer“. Umbrien ist die Region für jedermann. Hier gibt es noch unberührte Natur, rauschende Bäche mit gigantischen Wasserspektakeln und ein Füllhorn an kulturellem Erbe. Assisi, die Stadt mit dem wohl berühmtesten Mönch, der der Namensgeber des aktuellen Papstes ist, dem heiligen Franz von Assisi. Eine Region, die 1997 durch ein verheerendes Erdbeben in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist. Umbrien ist gar nicht so unbekannt wie man auf den ersten Blick meinen mag.

Marcus X. Schmids einfühlsamer Reiseband geht in die fünfte Runde beim Michael Müller Verlag. Ein Zeichen für Qualität. Für 16,90 € erhält man das komplette Rundum-Sorglos-Paket. Angefangen bei der Anfahrt, der Suche nach der passenden Unterkunft, über die richtige Auswahl der lukullischen Gelüste bis hin zu detaillierten Beschreibungen von Geschichte, Ausflügen und ausgewählten Sehenswürdigkeiten.

Umbrien wird umrahmt von den berühmten Regionen Toscana und Latium im Westen und Süden sowie den unbekannteren Marken und Abruzzen im Osten und Norden. Vieles ist bis jetzt noch nicht bekannt über Umbrien, außer Assisi und Perugia. Ein Vorteil für den Autor. Seine Kundschaft wird (neu)gierig Seite für Seite durchforsten und zeilenweise Neues entdecken. Denn die beiden berühmten Orte sind bei weitem nicht die einzigen Attraktionen der Region.

Gubbio, beispielsweise: Jedes Jahr am 15. Mai feiert die Stadt die Festa dei Ceri ihren Schutzpatron Sant’Ubaldo. Und zwar auf ganz besondere Weise. Dabei wird eine Kerze (Cero), eine 200 kg schwere Holzkonstruktion auf einer Bahre befestigt. Ein Wettlauf am Nachmittag bildet den Höhepunkt des Festes. Ein Augen- und Ohrenschmaus, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Spoleto rühmt sich die „Windel Christi“ sein eigen nennen zu können. An Heiligabend wird das gute Stück den Anwesenden der Mitternachtsmesse gezeigt. Bisher wurde allerdings noch nicht nachgewiesen, ob der kleine Sohn Gottes wirklich in diese Windel rein… hat.

Umbrien ohne Marcus X. Schmid ist wie Italien ohne Spaghetti oder Rom ohne Kolosseum. Es ist zwar da, aber nicht das Gleiche.

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