Tödlicher Verrat

Tödlicher Verrat Kopie

Einmal Südfrankreich – eine Traumreise. Auch für Isabell Bergmann? Eher ein Albtraum! Sie war schon oft hier. Zusammen mit ihrem Mann. Bis vor fünf Jahren. Damals verschwand Thomas unter bisher ungeklärten Umständen. Die will Isabell nun klären.

Zusammen mit ihrer besten Freundin Katja macht sich Isabell auf die Suche nach ihrem Thomas. Doch schon unterwegs flammen erste Zweifel auf. Ist Thomas einem Verbrechen zum Opfer gefallen oder hat er sich einfach abgesetzt? Ist Thomas wirklich die große Liebe gewesen?

Das traumhafte Wetter, die einzigartige Landschaft des Languedoc und die Aussicht auf Antworten lassen die beiden Frauen die erste Zeit ihrer Reise genießen. Als Isabell zur Polizei geht, um sich nach Fortschritten bei den Ermittlungen zu erkundigen, ist die gute Laune dahin. Officier Pascal Lefèbre soll ihr Auskunft geben können. Pascal, ausgerechnet Pascal. Der Typ, der ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat, als er sie unwirsch und abrupt verließ. Isabell, ausgerechnet Isabell kommt in sein Büro, um sich Jahre nach dem Verschwinden ihres Ehemanns nach Neuigkeiten zu erkundigen. Pascal und Isabell sind mit der neuen Situation überfordert. Isabell hat Katja, um sich auszusprechen. Pascal hat Elaine, seine Schwester zu Besuch. Denn auch er lebt mittlerweile allein.

Die anfängliche Antipathie weicht zunehmend den wieder erstarkenden Gefühlen für einander. Je mehr sich herauszustellen scheint, dass der vermisste bzw. verschwundene Thomas (Isabell vermisst ihn schon lange nicht mehr) der Serienmörder, der Prostituierte bestialisch quält und umbringt, ist, desto mehr gehen Pascal und Isabell auf einander zu.

Silke Ziegler mischt in ihrem Erstlingsroman eine rührende Liebesgeschichte mit einem widerlichen Verbrechen. Sie wirft dem Leser anfangs nur Bruchstücke vor. Während des Lesens funken die Synapsen wüste Konstruktionen: Wer ist der Killer? Wie konnte Thomas so etwas tun? Was verheimlicht Isabell?

Die einzelnen Zeitabschnitte der Geschichte ergeben nach und nach ein exaktes Bild der Realität. Und für den Schluss hat sich die Autorin etwas ganz Besonderes aufgehoben – der Täter verlässt seine Deckung. Isabell ist in Gefahr! Wer wen verraten hat, und inwiefern dieser Verrat tödlich ist, wird dem Leser erst klar, wenn die letzte Seite gelesen ist. Einziges Manko dieses über fünfhundert Seiten starken Krimis ist die Tatsache, dass man ihn nicht zur Seite legen kann. Man muss ihn ohne Abzusetzen lesen.