Sei frech, wild und wunderbar

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Männer, seid so frech und stibitzt dieses Buch aus den Regalen, stöbert wild darin herum – Ihr werdet wunderbar bedient. Ja, auch Männer dürfen, eigentlich müssen, aber wer lässt sich schon gern was vorschreiben, also dürfen, dieses Buch lesen. Es geht nicht darum zu erfahren wie Frauen ticken, warum sie anders sind als Männer, und schon gar nicht, ob dieses Anderssein gut oder schlecht ist.

Petra Wüst leitet seit zehn Jahren ein Beratungszentrum in Basel und ist Expertin für Self Branding, Kommunikation und Leadership. Das klingt auf den ersten Blick etwas neumodisch und weit weg von einem selbst. Doch wer in sich ruht, kann auch andere für sich gewinnen. „Kommt für mich nicht in Frage! Das brauch ich nicht.“ Doch jeder braucht’s. Denn jeder ist darauf angewiesen, akzeptiert zu werden, sich nicht in seinen selbstgewebten Kokon zurückzuziehen.

In ihrem neuen Buch „Sei frech, wild und wunderbar“ – übrigens ein Zitat der Godmother of „Mädchen an die Macht“ und „Frech kommt weiter“, Astrid Lindgren – gibt sie ein Dutzend Schritte vor, für Frauen, die mehr wollen. Ohne dabei sich in wissenschaftlichen Theorien zu vergehen, packt Petra Wüst ihre Ratschläge in die Geschichten von vier Frauen. Die kennen sich seit Kindertagen, wohnten in derselben Straße, waren einst untrennbar. Bis das Leben begann. Die Vier sahen sich noch, hielt Kontakt, aber so richtig dicke Freundinnen waren die Vier nicht mehr. Bis eines Tages Michelle die verbleibenden Drei zur Scheidungsparty einlädt. Ja, sie feiert die neugewonnen Freiheit sich selbst noch einmal neu definieren zu können. Ihr geht es nicht darum dem Ex den Stinkefinger zu zeigen. Ihr Neuanfang ist das, was er ist: Ein Neuanfang.

Ohne wirklich von der Geschichte abzuschweifen, erklärt Petra Wüst anhand ihrer Heldinnen die Ursachen und die Folgen des Handelns der Frauen. Oft untergebuttert, in vorgegebenen Bahnen das Leben hingenommen, ohne die eigene Wünsche und Bedürfnisse ausleben zu können. Nur, um es noch einmal klarzustellen: Den Frauen ging es körperlich gut. Sie wurden nicht geschlagen oder erniedrigt. Ihnen wurde (durch wen auch immer, manchmal durch die selbst) nicht so recht klar, dass etwas fehlt bzw. alles noch schöner, noch besser oder einfach nur anders sein könnte.

Frech sein, bedeutet nicht zwangsläufig anderen Schaden zuzufügen. Das machen nur schwache Menschen, die andere mit Lügen überziehen und sich diebisch freuen, wenn die erwartete Reaktion eintritt. Wer so einen Chef zum Beispiel hat, wird mit diesem Buch seien Rachegelüste dämpfen. Sich selbst in den Fokus des eigenen Handelns stellen, ohne dabei zum gewissenlosen Egoisten zu werden, das erforscht dieses Buch. Wer mit sich selbst zufrieden ist, dem kann auch kein Anderer etwas anhaben. Egal, ob Mann oder Frau.