Porridge, pies and pistols

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Achtung Vorurteil! Englische Küche und mörderische Gedanken – das passt. Wie gesagt, ein Vorurteil. Doch sollte man sich vorsehen, wenn ein vertrauensseliger Passant an den Moher Cliffs in Irland einen Sheperds Pie anbietet. Das Gericht könnte wortwörtlich zubereitet sein.

Oder eine altehrwürdige englische Lady – die gar keine Lady ist (wie auch immer man das selbst beurteilen will) – ihre Lebensgeschichte erzählt. Vorsicht, hinterfragen Sie jedes einzelne Detail!

Krimischwester Ingrid Schmitz hat nach dem Erfolg von „Muscheln, Mousse und Messer“, in dem sie mörderische Geschichten aus und über Frankreich zusammengetragen hat, sich nun dem British Empire zugewandt. Den Bewohnern wird ein besonderer, schwarzer, Humor nachgesagt. Auch wenn die Autoren aus dem deutschsprachigen Raum stammen, so treffen sie immer den richtigen Ton.

Egal, ob Schreibblockaden sie zu ihren Taten treiben oder einfach nur unverdauter Hass: Alle Opfer und auch die Täter haben eines gemeinsam. Sie töten (oder werden getötet) während des Essens, bei der Zubereitung oder durch das verzehrte Mahl.

Das Besondere an diesem Buch sind die Rezepte am Ende der Kapitel. Denn das Opfer fällt beispielsweise nicht einfach so in sein Essen. Nicht nur das Blut spritzt. Nein auch die Soße. Und wie man die zubereitet, wird gleich mitgeliefert. Ein Rundum-Sorglos-Paket für Mörder á la Britain!

„Porridge, pies and pistols“ ist die ideale Reiselektüre, wenn es auf die britischen Inseln gehen soll. Eine Prise Lokalkolorit, eine Messerspitze bitterböser Humor, ein Teelöffel Gift, eine Handvoll Rachegelüste und eine gehörige Portion Phantasie. Alles gut aufkochen, hin und wieder abschmecken. Und schon hat man eine lesegenussvolle Mahlzeit, die über so manchen trüben Tag hinweghilft.

Alle Geschichten sind knackig geschrieben. Langeweile? Fehl am Platz! England, Schottland, Irland – überall wird gemordet. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Und mit den unterschiedlichsten Waffen. Die von Ingrid Schmitz in Auftrag gegebenen und hier versammelten Stories sind mit spitzer Feder geschrieben. Hier werden Kochbessesene und Krimifans gleichsam bedient. Die Rechnung zahlt der Leser mit Freuden.