Murmelbrüder

Murmelbrüder

Unter der Sonne Sardiniens spielt diese zauberhafte Geschichte aus der Feder von Michela Murgia. Sie ist dort geboren und lebt (wieder) dort. Sie kennt die Menschen der Insel. Mit diesem Buch versetzt sie den Leser in ihre Kindheit und auf die Trauminsel Sardinien.

Maurizio, Franco und Giulio sind echte Freunde. Sie sind um die zehn Jahre alt. Ihre Welt ist Crabas, ein kleines Städtchen, in dem sie sich so richtig austoben können. In der Natur herumstromern, Murmeln spielen – diese, ihre Welt ist in Ordnung. Maurizio hat den angenehmen Vorteil Einzelkind zu sein. Das heißt, er wird nicht permanent überwacht. Bei seinen Großeltern hat er ohnehin noch mehr Freiheiten. So soll es sein. Die Drei sind unzertrennlich. Wie selbstverständlich treffen sie sich jeden Tag zur gleichen Zeit an der gleichen Stelle. Alles ohne Uhr, ohne Karte, ohne Verabredung. Später werden sie es seelenverwandt nennen…

Und sie sin richtige Lausbuben. Eine Rattenplage wird radikal mit Stein, Alufolie, Alkohol und Steinschleuder bekämpft. Leider auch mit allen Konsequenzen.

Der Pfarrer des Ortes, Monsignor Marras hat auch so seine Vorstellungen vom Leben. So gründet er (kurzerhand?) eine neue Glaubensrichtung. Das spaltet den Ort in zwei Lager. Spannungen sind vorprogrammiert. Die Einigkeit, die so gern von der Kirche propagiert wird, soll nur noch von einer der beiden Richtungen vertreten werden. Auch die Jungens werden in den Sog der beiden streitenden Parteien gezogen. Doch sie haben eine (Welten) umwerfende Idee.

Michela Murgia berichtet von Freundschaft, die Grenzen überwindet. Die gewitzten Jungen Maurizio, Franco und Giulio sind Helden, Einiger und Lausbuben in einem. Sie wachsen dem Leser sofort ans Herz. Genau wie dieses Buch, das jeder lesen sollte, der offenen Auges durchs Leben schreitet, die Inseln des Mittelmeeres liebt und eine gute Geschichte zu schätzen weiß.