Black Vodka

Black Vodka

Gefangen im Nirgendwo? Das sind die Protagonisten der zehn Geschichten sind nicht zu Hause. Eine Engländerin in Prag zusammen mit Serben. Doch eigentlich sind Her- und Ankunft egal. Alle sind irgendwie irgendwo gestrandet.

Nicht immer freiwillig. Alle haben ihr Scherflein zu tragen. Und sie meistern ihre Situation. Großstadtromantik und Großstadtalltag treffen hier auf die kongruente Literaturgattung der Kurzgeschichte. Zackig und präzise hält Deborah Levy die Fäden ihrer Figuren in den Händen. Sie taumeln, sie stöhnen, sie lachen, sie tanzen … sie sind am Leben.

Das ist es was zählt lebendig sein. Urbanität und Kreativität findet nicht nur in Büros statt. Draußen auf der Straße wird der Mythos creative urbanity geboren. Oder ist es doch die urban creativity?

Die Schicksale scheinen auf den ersten Zeilen banal. Essen in der Mikrowelle aufwärmen, ist nicht gerade ein Ausbund an Kreativität. Doch Deborah Levy nimmt dies zum Anlass ungewöhnliche Geschichten zu kreieren. Im Reisegepäck hat jeder sein Paket mit Erinnerungen und Erfahrungen. Diese sind Mittel zum Zweck. Aus Erfahrungen heraus werden Probleme gelöst. Oder man erlaubt es aus Problemen neue Erfahrungen zu machen.

Die zehn Geschichten sind schwer greifbar. Man muss alles um sich herum vergessen, ausblenden. Dann, und erst dann, taucht man wirklich in die Stories ein. Eine Weltreise rund um den Globus: Von Barcelona über Wien bis Prag. Eine globale Geschichtenzusammenstellung, die eines klarmacht: Globalisierung kann auch Spaß machen. Zumindest, wenn man die Geschichten von Deborah Levy liest.