Montagsblues

Montagsblues

Dem Alltagstrott entfliehen. Den Montag mal anders beginnen als mit Müdigkeit und tendenzieller Depression. Ein echtes Abenteuer erleben. Melanie (die Erzählerin), Tina und Carmen sind frustriert. Nicht weil sie Singles sind. Das ist schon in Ordnung. Es ist der Alltag, der ihre Seele frisst. Kurzerhand – und das ist in diesem Roman wörtlich zu nehmen, planen sie einen Banküberfall, den sie auch gleich in die Tat umsetzen, flüchten aus der Tristesse ihres Lebens. Und schon sonnen sie sich unter der Sonne Thailands. Das ist doch kein Krimi! Nein ist es auch nicht. Es ist ein Antikrimi.

Jutta Brettschneider geht es nicht um wilde Schießereien und noch wildere Verfolgungsjagden. Ihr Augenmerk liegt auf der Zeit danach. Denn die kann man nicht planen. Wenn man zum Beispiel einen Anhalter mitnimmt, kann man nie wissen, ob der nicht vielleicht Drogen im Gitarrenkoffer versteckt. Oder wenn Polizisten mehr oder weniger zielstrebig auf einen zulaufen, kann man nie wissen, ob sie einfach nur einem die schweren Taschen tragen wollen. Bis zu ihrem ersten Ziel Bangkok erleben die Drei einige vermeintlich brenzlige Situationen.

Endlich angekommen in Bangkok meinen sich die drei Gangsterbräute im Paradies. Endlich mal einkaufen ohne Reue. Zwei Millionen Euro Beute, das reicht schon eine Weile. Auf Koh Samui – dort, wo sie ihr Leben nicht beschließen, dennoch genießen wollen – fühlen sie sich endlich angekommen. So wie einst: Job, Wohnung, Leben. Jetzt: Hotel, Wellness, Strand.

Doch der Reiz des Neuen speist sich eben auch nur aus dem Neuen, der neuen Umgebung. Wenn das Neue Alltag wird, ist es eben auch nur Alltag. Und der ist in Thailand vielleicht nicht ganz so grau, eher sonnengelb, dennoch nicht minder blass.

Jutta Brettschneider lässt ihre drei Heldinnen leiden. Zuerst auf ganz hohem Niveau. Sie können sich ihre lang gehegten Träume verwirklichen. Doch Konsum und scheinbarer Luxus sind nur ein Bruchteil des Glücks. Besonders, wenn einem andere dies nicht gönnen …