Ligurien

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Italien ist kein weißer Fleck mehr auf der Reiselandkarte? Die Trulli Apuliens, die Tempelanlagen von Agrigent, die Museen Florenz‘ und die Kanäle Venedigs sind so vertraut wie der tägliche Gang zum Bäcker? Aber trotzdem – oder gerade deswegen – ist Italien immer noch erste Wahl bei der Urlaubsplanung. Wohin also, wenn man nicht immer nur dasselbe sehen will?

Oft steht man vor der Wahl: Berge oder Meer? Warum nicht mal beides zusammen? Und schon schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe. Italien + Berge + Meer = Ligurien. Sabine Becht und Sven Talaron sind bei der Urlaubsplanung gern behilflich. Und damit man nicht selber mitschreiben muss, haben die beiden schon mal einiges zusammengetragen und beim Michael-Müller-Verlag als Reiseband Ligurien verlegen lassen.

Jetzt muss man sich „nur noch“ aus der Vielzahl, auf 432 Seiten verteilten, Informationsquelle bedienen.

Blumen- und Palmenriviera, Cinque Terre, Genua – na das klingt doch nach einem Urlaub, den man nicht so schnell vergisst. Oder?! Zehn Wanderungen und Touren haben die beiden Autoren für den abwechslungsreichsten Italienurlaub aller Zeiten zusammengestellt. Das dürfte erst einmal eine Weile anhalten.

Beispielsweise Imperia. Eine Stadt, die man nicht so schnell auf dem Schirm hat, wenn man norditalienische – ligurische – Städte aufzählen soll. San Remo kommt einem noch in den Sinn, gleich nach Genua. Aber Imperia? Clown Grock hat dort gewohnt. Aus Porto Maurizio und Oneglia zwangsvereint – die Promenade dazwischen wirkt wie eine andere Welt – tun sich die beiden Stadtteile immer noch schwer eine Gemeinde zu bilden. Doch gerade diese Unterschiedlichkeit macht den Reiz der Stadt und der ganzen Region aus. Berge und Meer innerhalb von Minuten zu erreichen. Das ligurische Hinterland mit seinen charmanten Dörfern und der einzigartigen Küche mit dem Duft des Meeres, der einem um die Nase weht. Die liebevoll hingezauberten Häuser der Küste mit den urigen Behausungen nur wenige Kilometer landeinwärts (besuchenswert: Valloria wirbt mit dem Spruch „Il Paese delle Porte dipinte“ – das Dorf der bemalten Türen).

Es empfiehlt sich das Buch vorher genau zu studieren, damit Ligurien, Genua und die Cinque Terre nicht als „normale Urlaubsregion“ entpuppt. Man muss suchen, aber wer sich zurecht findet, wird erhaben belohnt. Der Meinung sind nicht nur die beiden Autoren, abertausende Touristen sind der gleichen Meinung.