Lago Maggiore

Lago Maggiore

Ein Reiseband zu einem einzigen See? Wie viel kann da schon zusammenkommen? Sage und schreibe 336 Seiten. Und wenn das Buch von solch zwei Reisefüchsen wie Eberhard Fohrer und Marcus X. Schmid geschrieben wird, dann ist dem Kenner auch gleich klar, dass keine einzige davon mit Langeweile den Leser quälen wird.

Elf Wanderungen und Touren haben die beiden zusammengestellt. Aber es sind nicht einfach nur Ausflüge rund um den von Schönheit umgebenen See in Italien. Es sind Touren für Körper UND Geist.

Denn der Lago Maggiore ist nicht einfach nur ein Teich, um den man mal so herum streunt. Das geht auch, aber warum Zeit vergeuden, wenn es soooo viel zu entdecken gibt? Ob am Tessiner Ufer, inden Tälern des Locarnese, am Ost- oder Westufer, dem Lago d’Orta oder in der Hügelregion Varesotto: Die Gegend ist gespickt mit Hinguckern, kleinen Histörchen und traumhaften Aus- und Einblicken. Und man wird das Gefühl nicht los, dass die beiden Autoren sie alle kennen. Auf geht’s in den Norden Italiens oder den Süden der Schweiz an den Lago Maggiore.

Wenn man durch Verscio im Tessin kommt, fühlt man sich ein bisschen auf den Arm genommen. Zahlreiche Schilder verweisen auf Dimitri, dem Namensgeber der Clownsschule. Es gibt ein Museum, ein Theater, und natürlich das Wohnhaus der Familie und einen Park mit zahlreichen Skulpturen berühmter Künstler. Na wen es da nicht die Mundwinkel nach oben zieht?

Ein kleiner Tipp aus dem Buch gefällig? Unbedingt mittwochs nach Luino reisen. Das liegt am östlichen Ufer auf italienischer Seite. Von 8 bis 16 Uhr findet im Stadtzentrum der riesige Mercato di Luino statt. Kleidungsstände machen einen Großteil des Marktes aus. Imposanter sind allerdings die Leckereien, die hier angeboten werden. Handeln und feilschen gehört hier zum guten Ton. Und erst die Auslagen! Eingelegte Gemüse, Wein, Öl, ach Herz was willst Du mehr?! Naschen erlaubt und erwünscht. Nur mit dem Auto sollte man nicht anreisen – Parkplätze sind Mangelware. Am besten mit dem Schiff. So kann man auf dem See ein wenig Kraft tranken, bevor man sich ins Getümmel stürzt. Denn ein Geheimtipp ist der Markt nicht gerade. Trotzdem ein paar Stunden der kostbaren Urlaubszeit wert.

Abgeschiedener ist es im Parco Nazionale della Val Grande. Täler, Schluchten, Flüsse und Bäche sorgen hier für eine entspannte und vor allem unturbolente Zeit, hier kann man auf Schritt und Tritt die Seele baumeln lassen. Die Wanderung wird bis ins kleinste Detail beschrieben, verlaufen unmöglich. Und einen Höhepunkt verpassen ebenso. Dank den beiden Autoren.