Künstlerinnen Kalender 2024

So mancher hat ein Pferd auf dem Flur stehen, andere lassen Künstler unterschiedlicher Art bei sich Schlange stehen. Und das ein ganzes Jahr lang. Da warten dann Schauspielerin Anne Francis, Sängerin Carmen McRae oder Schriftstellerin Jean Rhys auf ihren Auftritt.

Und der ist eine Woche lang Gesprächsthema. Formatfüllend und mit einem prägnanten Spruch füllen sie die (wenn auch nur sehr kurze) Leere des Raumes der während des kurzen Umblätterns einen umgibt. Immer wieder gerät man ins Staunen, wenn man dann eine Künstlerin entdeckt, deren Namen man vielleicht schon mal vernommen hat, aber nicht so recht einzuordnen weiß. Edith Sitwell, Poetin – Marianne von Werefkin, Malerin – Gertrude Kingston, Schauspielerin genießen den ihnen zugewiesenen Platz wie die Legenden Lauren Bacall, Jean Seberg und Grace Kelly.

Es passiert nicht mehr sehr oft, dass man Künstlerinnen noch ohne großes I schreiben darf. Hier muss man es! Denn hier sind ausnahmslos Damen und auch noch ersten Ranges vertreten.

Woche für Woche schaut man in ernste Gesichter, erinnert sich vielleicht an die ersten Begegnungen mit den Künstlerinnen, verbindet so manches, was schon in Vergessenheit gerieten war. Und man lernt so auch immer wieder neue Künstlerinnen kennen, die niemals nur ausschließlich Künstlerinnen waren. Sie waren stets auch Kämpferinnen. Denn einfach mal so eine Karriere starten war für die meisten einfach unmöglich. Das harte Brot des Künstlers kennen sie alle. Sie knabberten Stück für Stück ab bis sie ihr Ziel erreichten – im besten Fall. Als Tänzerin, wie Moira Shearer, war es sicher einfacher Fuß zu fassen in der Kunstszene als für Alba de Céspedes, die den Faschisten ihrer spanischen Heimat ein stechender Dorn im Auge war.

2024 wird das Jahr, in sie alle gleichberechtigt und gleich behandelt eine Woche lang die Wand nicht nur zieren, sondern auch zum Nachdenken anregen werden.