Harz

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Für alle in Mitteleuropa, denen die Alpen zu weit weg sind, für alle, denen es zu mühselig ist auf über zwei- oder gar dreitausend Meter zu kraxeln, für alle, die die Berge lieben, idyllische Ortschaften einen Augenschmaus bereiten … für all diejenigen, die eine deutsche Landschaft ohne Deutschtümelei erleben wollen, ist der Harz das ideale Reiseziel. Auf eintausendeinhundertzweiundvierzig Metern weit ins Land zu schauen, dem Wind zu trotzen, bergauf-bergab durch ein Gebirge sich zu schlängeln, ehrliche Hausmannskost in gemütlicher Runde zu genießen – dafür scheint der Harz gemacht.

Barbara Reiter und Michael Wistuba sind der gleichen Meinung und umkreisen den Harz von den Niederungen bis hinauf auf den Brocken. Von der alten Kaiserpfalz Goslar über den Oberharz bis ins Mansfelder Land. Fünfeinhalb tausend Quadratkilometer gilt es zu erkunden.

Auf einhundertzweiundzwanzig Metern befindet sich Quedlinburg, die größte Stadt Deutschlands mit dem „Q“ am Beginn des Namens. Wer meint, dass das das Einzige ist, weswegen man nach Quedlinburg kommen sollte, irrt sich gewaltig. Weltkulturerbestätte ist nur einer der wenigen Beinamen der pittoresken Stadt. Die liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser sind eine bildgewaltige Einladung zu einem Spaziergang, der nur durch eine stärkende Rast in den zahlreichen Restaurants und Cafés unterbrochen wird.

Auch beim Oberharzer Bergbauernmarkt in der Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld, der von Mai bis Oktober immer donnerstags stattfindet, werden Traditionen noch großgeschrieben. Hier kann man auch in die Geschichte des Bergbaus eintauchen. Schon Heinrich Heine machte auf seiner Deutschlandreise hier Station.

Der Harz ist ein gesamtdeutsches Gebirge. Bis vor einem Vierteljahrhundert war hier für einen ziemlich schnell Schluss mit Wanderlust und Weitblick. Für die Anderen gab es einen Einblick in eine Welt, die sich heute nicht mehr mit damals vergleichen lässt. Hier wurde die Wiedervereinigung so schnell wie nur an wenigen Orten Wirklichkeit. Nur noch vereinzelt erinnern Grenzsteine an das einst geteilte Gebirge.

Auf neunzehn Touren begleiten die beiden Autoren den Leser und Besucher sicher durch den mystischen Harz. Wer ihn einmal besucht, bleibt kleben. Ob als gelegentliche Pilzsammler, geschichtsinteressierter Gast, als Wandervogel, als Tagestourist, der einmal im Leben auf den Brocken will, oder als Dauergast, der einfach nicht genug bekommen kann von ursprünglicher Natur und als Sonnenwendbegeisterter – der Harz bietet jedem etwas. Und damit auch wirklich kein Ereignis, kein Naturschauspiel, keine Einkehroption, keine versteckten Pfade unentdeckt bleiben, empfiehlt es sich dieses Buch immer dabei zu haben.