Florenz abseits der Pfade

In einer Stadt wir Florenz braucht man keinen Reiseband. Die ganze Stadt ist ein Museum, das man mit alle Sinnen aufsaugen kann. Mag ja alles seien Richtigkeit haben. Aber, wenn man dann nach einer Reise erfährt, was Andere alles erlebt haben und man selbst dann doch nur den Massen gefolgt ist, setzt ziemlich schnell Ernüchterung ein. Ergo: Man braucht einen Reiseband in dieser zauberhaften Stadt.

Susanne Vukan reist mit dem Leser, dem Besucher durch eine Stadt, die mit ihren Reizen so gar nicht geizt. Ein Wunder, dass die Renaissance nicht nach der Stadt am Arno benannt wurde. Doch sind es eben diese offensichtlichen Reize, die die Sinne schnell überfordern. Permanent muss man staunenden Touristen ausweichen, die unvermittelt mitten im Weg stehen bleiben, weil sie etwas entdeckt haben, was vor ihnen noch nie jemand gesehen hat. Festes Schuhwerk und trainierte Knöchel sind Grundvoraussetzung für die Besichtigung der Stadt.

Wer jedoch dort abbiegt, wo andere treu geradeaus laufen, wird eine Stadt entdecken, die so in nur ganz wenigen Büchern beschrieben wurde – derart kompakt, noch nie zuvor.

Die Autorin lässt beispielsweise Antiquitäten für sich selbst sprechen. Das bisschen Vorbildung, das man sich angeeignet hat, reicht vollkommen aus, um der Stadt ein ums andere Mal ein kleines Geheimnis zu entlocken. Susanne Vukan ist dabei die ideale Reisebegleiterin, die mit dem Finger auf das zeigt, was wirklich wichtig ist.

Auf allen Spaziergängen durch Florenz schwingt ein Hauch von Exklusivität mit. Mal ist es auch der Duft von Kaffee und Schokolade. Denn auch lukullische Genüsse dürfen in einem Buch über Florenz nicht fehlen. Immer wieder wird man dieses Buch aufschlagen und die Autorin nach dem Weg zu den versteckten Highlights fragen. Wo die sind? Wie sie heißen? Das muss man schon selber lesen und erkunden. Nur eines sollte man nicht tun: Sie außer Acht lassen! Jedes Wort sitzt, jedes Foto macht Appetit, jeder Absatz eine Offenbarung, jede Seite verspricht Sehnsuchtsorte … und hält jedes Versprechen. Besonders zu empfehlen: Das letzte Kapitel im Buch. „Meine Genuss- und Wohlfühlstrecke“. Caffé, Pasta, gelato zwischen palazzi, giardini und einmaligen Aussichten.

„Florenz abseits der Pfade“ ist ein unerlässlicher Reisebegleiter, den man nicht unterschätzen sollte. Auf rund zweihundert Seiten lernt man eine Stadt kennen, die zu den am meisten besuchten Städten in Europa gehört. Klar, dass man hier und da in die Falle des Offensichtlichen tappen wird. Als eifriger Leser dieses Buches verringert sich diese Gefahr auf die Zahl Null. Man muss nur lesen und der Autorin folgen.