Farbtransfer

Farbtransfer

Der Herbst wird bunt! Weihnachten wird bunt! Das ganze Jahr wird bunt! Denn jetzt wird gemalt, gedruckt – farbenfrohe Resteverwertung par excellence! Der Titel „Farbtransfer“ klingt auf den allerersten Blick etwas schwerfällig. Dabei handelt es sich um nichts anderes als Farbe auf ein Objekt aufzubringen. Keine Angst, Autorin Courtney Cerruti gibt Tipps, dass es klappt mit den farbenprächtigen Geschenken für sich selbst oder andere. Pinsel werden getauscht gegen Plastikkarten. So erhalten ausrangierte, ungültige Kreditkarten einen neuen, langlebigeren Verwendungszweck. Die Farbpalette überlässt sie ganz dem Leser und anschließenden Bastelprofi.

Wie jedes Jahr steht man kopfschüttelnd vor der Frage wie man an Weihnachten eine Freude machen kann. Parfüm und Krawatten (oder schlimmer: Socken) sind keine Option. Dem Klischee entgegenwirken, lautet das Schenkemotto für dieses Jahr. Selber basteln … naja. Hat immer was von Kindergeburtstag. Man ist beschäftigt, es sieht ja auch alles ganz gut aus, aber ist es auch gut genug, um es zu verschenken? Ein bisschen Übung gehört natürlich dazu, wenn man sich an die verschiedenen Drucktechniken wagt. Aber die detaillierten Bilder und die exakten Beschreibungen lassen diese Ängste schnell verfliegen. Ob Holzmaserungen auf Notizbüchern, Farbverläufe auf Armreifen oder sogar Tellern, oder fantasievolle Tücher und T-Shirts bis hin zu Schuhen – Courtney Cerruti ist die Basteltante mit der Extraportion Raffinesse. Ja, auch Schuhe werden hier zu besonderen Designobjekten, die so in keinem Geschäft stehen und bei denen man nie in Verlegenheit kommt, wenn jemand vor Begeisterung schreit: „Die habe ich mir gestern auch kaufen wollen, waren mir aber zu teuer!“. Einzigartig werden alle selbst gestalteten Objekte sein. Denn hier geht es um Handwerk, mit Betonung auf Hand. Wie immer gilt, die Masse macht’s bzw. die geringe Menge.

Die Hilfsmittel sind zum größten Teil in jedem Haushalt vorhanden. Einige Zutaten wie Gelatine oder Farben müssen selbstredend besorgt werden, doch das ist kein Problem, weil sie so ausgefallen nun auch wieder nicht sind. Seit der Erfindung der Blogs tummeln sich viel Kreative mehr oder weniger erfolgreich und vor allem mehr oder weniger unabhängig (Modebloggern wird fot nicht zu Unrecht die Unabhängigkeit von Labels nachgesagt) im virtuellen Raum. Wer dieses Buch als Grundlage eines Geschäftes nutzen will, ist herzlich eingeladen dies zu tun. Doch die Exklusivität bleibt auf der Strecke. Denn dieses Buch wird Viele ansprechen. Und wenn’s jeder kennt, ist der unique selling point schnell flöten.

Besonders beeindruckend ist die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten und Einsatzgebieten. Von Buchrücken über Geschirr, Postkarten, Geschenkpapier und –bändern, bis hin zu Girlanden und Mobiles wird dem Leser ein Füllhorn an Möglichkeiten präsentiert sich auszudrücken und auszutoben. Wem regelmäßig die Ideen ausgehen, um Freunden und Familie einzigartig und originell eine kleine Aufhellung in den Alltag zu zaubern, wird hier auf lange Zeit Anregungen und Hilfestellung finden. Es als pures Bastelbuch zu bezeichnen, wird dem Buch nicht gerecht. Es ist ein reich bebildertes  Lexikon der Phantasie für alle Altersklassen, Jahreszeiten und Interessensgebieten, das nie aus der Mode kommen wird.