Alle Wege führen nach Rom

„In vierhundert Metern eine der zwei linken Spuren benutzen. Jetzt links abbiegen“. Ach, wenn es doch so einfach wäre in die Ewige Stadt zu gelangen. Das alte Rom, das antike Rom, das Rom, das wir als Wiege unserer Gesellschaft verstehen, zu erreichen – ist nicht ganz so einfach. Oder doch?!

Michael Sommer versucht es nicht nur, es gelingt ihm scheinbar spielerisch den vor Jahren erlebten drögen Geschichtsunterrichtsstoff im Umblättern greifbar zu machen. Denn um zu verstehen wie wir heute ticken, wie es morgen weitergehen kann und soll, ist der Blick zurück nicht nur förderlich, sondern unumgänglich. Doch zuerst der Blick voraus.

Eine Zeittafel am Ende des Buches gibt einen umfangreichen Überblick wovon in diesem Buch überhaupt die Rede ist. Von den ersten Städten über zahllose Kriege, Umstürze, dem Aufkeimen von Reichen und deren Niedergang, von Morden und Mördern bis hin zum endgültigen Zerfall des Römischen Reiches vor mehr als anderthalb Jahrtausenden.

Der Spruch „7-5-3 Rom schlüpft aus dem Ei“ ist für viele sicherlich die erste Berührung mit dem Fach Geschichte. Ja, die Stadt hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Und wenn man postwendend jetzt schon den Begriff „Ewige Stadt“ in den Mund nimmt, ist die erste Qualifikationshürde für diesen Geschichtsunterricht genommen.

Roms Aufstieg und natürlich auch sein Fall ist nicht komplett hausgemacht. Es waren auch anderen daran beteiligt. Denn Rom war nicht die einzige Macht auf der damals schon bekannten Erde. Griechen, Perser, Mazedonier – die Liste ließe sich fast unendlich fortsetzen – umrahmten Rom. Mal hatten die Einen die Nase vorn, mal die Anderen. Ist heute nicht anders, oder?!

Mit Elan und Eifer werden Schlachten und gesellschaftliche Umschwünge, die man bis heute nur ungefähr abbilden kann, von Michael Sommer klar und deutlich dargestellt. Und wenn dann doch mal der rauchende Kopf auf das Katheterpult zu knallen droht (Katheter – noch so ein Wort, das den Geschichtskenner vom –verweigerer unterscheidet), prallen die Anekdoten auf den Leser ein. Langeweile wie anno dazumal – Fehlanzeige!

Am Ende des Buches steht die Erkenntnis, dass Geschichte auch ohne viel digitales Tamtam anschaulich vermittelt werden kann. Man braucht nur jemanden, der sein Fachgebiet liebt und beherrscht. Michael Sommer gehört zweifelsohne in diese Kategorie.