Die Geheimnisse von Pinewood Hill

Wie bunt kann schwarz-weiß sein? Diese Frage stellt sich unweigerlich bloßen Durchblättern dieses Buches. Und postwendend gibt man sich selbst gleich die Antwort: Sehr .. sehr bunt!

Vorhang auf für eine rührende – nicht rührselige Story, die von der Kraft der Phantasie erzählt, dass man gar nicht bemerkt wie schnell man in sie hineingezogen wird. Chaska ist ein Junge, der sich der Kraft, die in ihm wohnt noch nicht bewusst ist. Er ist ein Kind. Und deswegen fällt ihm der Umzug in die neue Stadt so unbeschreiblich schwer. Doch statt wie ein kleines trotziges Kind zu klagen, zu weinen und zu schreien, schwingt er sich auf sein Rad und durchforstet zuerst die nähere, später die weitere Umgebung.

An jeder Straßenecke, hinter Büschen und Sträuchern, an und hinter Mauern findet er das, was ihn sein Leid ertragen und schließlich vergessen lässt. Denn nicht weit von seinem neuen Zuhause wird die Phantasie zum Leben erweckt. Hier – Filmstudios und der Hauch der großen weiten Welt – wird Chaska mit dem Virus infiziert – ja, es gibt auch „gute Viren“ – das ihn nie mehr loslassen wird.

Der Abenteuerspielplatz, den sich Chaska erobert, beschert ihm unzählige Begegnungen der anderen Art. Kleine und große Aha-Effekte, die bei ihm und dem Leser auf Anhieb zünden.

Doch der Star dieses Buches sind die Zeichnungen. Sie funkeln und strahlen, dass es einen umhaut! Die unerbitterliche Sonne reflektiert in der Landschaft, den Figuren – dem gesamten Set. Wie Fotografien, sie derart lange bearbeitet wurden, dass sie irreal erscheinen. Doch hier ist alles echt. Jeder Strich ist so gewollt und erfüllt voll und ganz seine Funktion. Explodierende Sportwagen, gruselige Figuren, eine kecke Katze – nichts entspringt dem Zufall. Der Aufwand, der bei diesem Buch betrieben wurde, verpufft an keiner einzigen Stelle. Wer meint ein dünnes Buch binnen weniger Minuten lesen zu können, kennt „Die Geheimnisse von Pinewood Hills“ noch nicht. Immer möchte man in den Zeichnungen versinken, in ihnen herumtollen und die Vergangenheit wieder einfangen. Und sei es nur für Augenblicke.