Archiv für den Monat: März 2015

Der Teltowkanal

Der Teltowkanal

Berlin vom Wasser aus erkunden, das ist kein Geheimtipp mehr. Vorbei an Reichstag, Brandenburger Tor und ein paar Ecken in Kreuzberg versucht man den Zeitgeist der Stadt zu erhaschen. Horst Köhler hat sein Buch einer ganz anderen Lebensader Berlins gewidmet, dem Teltowkanal. Er verbindet auf fast vierzig Kilometer die Havel und die Spree. Obwohl vor über hundert Jahren eröffnet, war er nur ein wenig länger als die Hälfte seines Lebens komplett befahrbar. Das lag an der Teilung Deutschlands, zu dessen Teil der Teltowkanal gemacht wurde. Jahrelang war er Teil der Mauer, des Antifaschistischen Schutzwalls, des Eisernen Vorhangs.

Das Buch ist zweigeteilt. Der erste ist für Geschichtsfreunde und Techniker von Interesse. Denn hier wird nicht ein Detail der abwechslungsreichen Geschichte des Kanals ausgelassen. Schleusen und Hafenanlagen bieten die ideale Grundlage für Schwelgen in technischen Meisterleistungen.

Für Touristen, die Berlin abseits der ausgetretenen Pfade erkunden wollen, ist der zweite Teil von Belang. Wobei der erste Teil nicht ausgeklammert werden sollte. Denn der Teltowkanal ist mehr als nur eine Wasserstraße um ein paar Kilometer zu sparen, wenn man von Ost nach West, aber Berlin umfahren möchte.

Entlang der Lebensader – der Name nimmt es quasi vorweg – entwickelte die Stadt ein florierendes Geschäftsleben. Werften und Fabriken gaben Vielen Arbeit. Die Industrieruinen zeugen noch heute vom geschäftigen Treiben. Ebenso laden sie zum Verweilen und Träumen ein. Denn wo einst Lagerhallen und Schornsteine den Horizont beschränkten, hat sich Mutter Natur ihren Anteil wieder zurückerobert.

Es fällt schwer dieses Buch einzuordnen. Zum Einen das umfassendste Werk über den Teltowkanal, zum Anderen ein exzellenter Ideengeber für Berlinbesucher, „die schon alles gesehen haben“, oder es zumindest meinen.

Legendäre Schiffswracks

Wiese 2.indd

Einmal falsch abgebogen, und es kracht. Oder nicht ausgewichen. Die Folgen sind verheerend. Die Rede ist von Schiffskatastrophen. Der Meeresgrund gibt die Reste nicht mehr her. Verschlingt sie. Treibt sie weiter. Die meisten gesunkenen Schiffe, die nicht geborgen werden konnten, liegen heute nicht mehr da, wo sie Mutter Erde wieder küssten. Spannende Geschichte(n), die Eigel Wiese da zusammengetragen hat.

Das bekannteste Schiff, für das es keine Nachweise gibt, ist die Arche Noah. Immer wieder versuchen sich Wissenschaftler daran, die Existenz des Schiffes zu beweisen. Doch ohne Wrack, kein Nachweis. Da es wohl komplett aus Holz bestanden haben muss, ist davon jetzt auch nicht mehr viel übrig. Der Zufall der Konservierung ist der einzige Rettungsanker.

Der Autor bricht sich seinen Weg zu den Wracks. Vom berühmten Blackbeard (der sagenhafte Schatz wurde bis heute nicht gefunden) über die Wasa (gesunken, dennoch komplett im Museum) bis hin zu den Schiffskatastrophen der jüngeren Vergangenheit – Eigel Wiese kennt alle Details.

Doch selbst er kann die letzten Rätsel der Schifffahrt nicht lösen. „Mary Celeste“. Unter echten Seeleuten löst dieser Name immer noch Schauern aus. Vor über 140 Jahren lief das Schiff zu seiner letzten Fahrt aus. An Bord waren neben der Mannschaft auch zahlreiche Fässer mit Alkohol. Dieser bahnt sich seinen Weg durch das Holz der Fässer und verpuffte. So die Theorie. Leider ist keiner der Mannschaft je wieder aufgetaucht, um diese Geschichte zu bestätigen. Versuchsanordnungen lassen aber kaum eine zweite Meinung gelten.

Schiffswracks erzählen – sofern sie denn gefunden werden – von unermesslichem Leid und einzigartigen Schicksalen. Ob nun durch Unvermögen (wie der Zusammenstoß der Stockholm und der Andrea Doria), Sturm und Unwetter (wer Cobh in Irland besucht, kommt an den Schauergeschichten der vor der Küste Irlands gestrandeten Schiffe nicht vorbei) oder andere Umstände wie Versicherungsbetrug verschuldetes Sinken: Jedes Wrack ist einzigartig du fasziniert Forscher und Leser gleichermaßen. Oft liegen die Wracks in solch großen Tiefen, wenn man sie überhaupt orten kann, dass die Bergungskosten den wissenschaftlichen Wert übersteigen. So fristen sie ein Leben, bedeckt von Korallen, Algen und dienen als Behausung der Meeresbewohner. Als Erbe hinterlassen sie Legenden und Mythen.

Eigel Wiese belässt es in seinem Buch nicht bei der schnöden Aufzählung der Schiffskatastrophen und ihrer Hinterlassenschaften. Erfindungen zur Seenotrettung, Wracks als Zukunftsorte und Orte der Erinnerung runden dieses Buch gehaltvoll ab.

Quartett Tierkinder

Quartett TierkinderSie sind es, die uns die Angst nehmen vor den fremden Wesen. Tierkinder sind sooooo niedlich. So zuckersüß, dass man sie andauernd knuddeln möchte. Leider vermitteln Trickfilme oft ein falsches Bild – Bambis Papa ist ein Hirsch, Bambi ein Reh. Wie soll man also den disneyainschen Irrglauben aus den Köpfen der Kleinen zaubern ohne Illusionen zu zerstören? Immer nur lernen, ist öde und ermüdend. Der Spaß soll im Vordergrund stehen. Das Lernen und Begreifen kommen von ganz allein. Die Codes auf den Karten lassen schon tief in die Welt der Tiere blicken. Haustiere, Waldtiere, Insekten, groß Vögel u.a. sind mit Buchstaben gekennzeichnet. Die hochgestellten Zahlen lassen eine weitere Unterteilung zu. Das Quartett kann ganz klassisch (mit Karten ziehen), dafür gibt es zwei Joker-Karten, gespielt werden oder man tritt in Wettstreit und schaut, wer das schnellste oder schwerste Tierkind zur Hand hat. Die Abbildungen sind wieder nur zu einem Zweck da: „… ach wie niedlich!“ sagen zu können.

Becherlupenforscherbuch

BecherlupenforscherbuchWas ist das wichtigste an der Forschung? Nach der Entdeckung zweifelsohne die Niederschrift der Entdeckungen. Kein Nachweis, kein Erfolg. Erst dann gehört man zum elitären Klub der Becherlupenforscher! Im Buch sind Tiere rund ums Haus, aus dem Wald, von Feldern und Wiesen und am Wasser steckbrieflich beschrieben. Im Buch ist genug Platz, um die Entdeckungen zu vermerken und für die Nachwelt (die eigene?!) festzuhalten. Ein Bleistift ist wasserfest am Buch befestigt, so dass die Ehrungen nicht daran scheitern, dass es kein Hilfsmittel gab, um die Entdeckungen niederzuschreiben. Anhand der zahlreichen Abbildungen kann man die Untersuchungsobjekte vergleichen und sofort bestimmen.

Zeichnen mit Schablonen

Zeichnen mit SchablonenDie ersten Zeichnungen sind krakelige Kritzeleien, die da Objekt mehr erahnen als erkennen lassen. Doch mit fortschreitendem Alter steigen die Ansprüche, die eigenen, aber auch die der Betrachter. Da ist es hilfreich einen kleinen Helfer zu haben. Oder gleich sechzehn! Die Schablonen zeigen Groß und Klein wie Tiere auszusehen haben: Schafe, Pferde, Katzen, Schnecken, Schmetterlinge. So werden aus kleinen Kleckerfritzen große Künstler. Denn die Schablonen engen keineswegs die Kreativität ein, sie fördern den Drang nach Malen.

50 Vögel entdecken und bestimmen

50 Vögel

Wie viele Vögel können Sie erkennen? Drei, fünf, zehn? Die Artenvielfalt ist so breitgefächert, dass es schwerfällt alle zu (er)kennen. Jede der fünfzig Karten stellt liebevoll und detailgetreu einen der gefiederten Freunde dar. Ein kleines Rätsel stachelt den Forscherdrang an. Die Lösung gibt’s auf der Rückseite. Dort wird der Piepmatz genauer vorgestellt. Name, Größe, Brutzeit, Nahrung und andere Eckdaten sind hier kurz und knapp vermerkt. Genauso wie eine hervorstechende Besonderheit eines jeden Vogels. Auch für unterwegs ideal, das die Schatulle wenig Platz benötigt und die Karten sehr leicht sind.

True stories

True storiesÜber sieben Milliarden Menschen leben auf der Erde. Jeder ist einzigartig, jeder hat seine ganz eigenen Fähigkeiten. Klar, dass man hier und da gehörig ins Staunen kommt. „True stories“ ist das Spiel, das jeden Mitspieler fasziniert. Ein Spieler liest die Frage von einer der dreihundert Karten vor. Die Fragen sind so irre, dass entweder alle möglichen Antworten richtig sein könnten als auch gar keine. Jetzt müssen die Anderen aus der einen richtigen und der einen vorgelesenen falschen Antwort ihre Tipps abgeben. Das geschieht vorerst geheim. Jeder hat eine Karte mit „A“ oder „B“. Wenn alle ihre Wahl getroffen haben, werden die Antwortkarten umgedreht. Wer richtig liegt, bekommt einen Punkt. Wer falsch liegt, gibt seinen Punkt an den Vorleser. Die Fragen kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Manchmal muss man einfach raten, manchmal kann man sich die Antwort herleiten, wenn man es nicht weiß. Doch wer weiß schon wie reich der Sultan von Brunei ist, um sich was leisten zu können? Ein kurzweiliges Spiel mit andauerndem Aha-Effekt.

Paris Skyline in 3D

ParisAnderthalb Meter Paris – wie soll das denn gehen? Ganz einfach. Vorsichtig das Leporello (upps, jetzt ist es raus – das Geheimnis und auch das Leporello). Aufklappen und noch einmal die schönste Zeit des Jahres Revue passieren lassen. Noch einmal in 3D am Eiffelturm, an Notre Dame, dem Musée d’Orsay vorbeischlendern und das Erlebte noch einmal erleben. „Weißt Du noch?“ wird zur häufig gestellten Frage. Nicht antworten! Schauen, gucken, betrachten, schwelgen, erinnern.

Krabbelkäfer Spielwelt

KrabbelkäferhausEin ganzes Haus für unterwegs. Alle Mitglieder der Krabbelkäferfamilie finden darin Platz, um einen Ausflug ins Grüne zu machen. Biene, Schmetterling, Marienkäfer, eine Raupe und eine Schnecke verlassen ihr Haus, um im Grünen Klara zu begrüßen. Zum Picknick versammeln sich alle am Fliegenpilztisch. Das Blümchen reckt sich sehnsüchtig nach den ersten Sonnenstrahlen. Zu vorgerückter Stunde kommen alle wieder zusammen. Dann wird es Zeit sich im Haus ein lauschiges Plätzchen zu suchen. Tür zu. Henkel schnappen und ab geht es ins Herrenhaus. Morgen wartet wieder ein Tag voller Abenteuer.

Laufhühnchen

LaufhühnchenLauf, Hühnchen, lauf! Fang den Wurm! Ostern ist das erste Fest nach dem großen Frühjahrsputz, an dem die eigenen vier Wände wieder geschmückt werden. Die graue Jahreszeit ist vorbei. Die Sonne lacht. Farbenspiele erfreuen Herz und Auge. Doch jedes Jahr die gleiche Deko? Da muss neuer Wind rein. Dieses niedliche neugierige Hühnchen ist auf der vergeblichen Jagd nach dem Wurm. Der zappelt fröhlich an der Leine, hängt vom Tisch herab und Hühnchen wackelt treu hinterher. Sieger bleibt jedoch der Wurm. An der Tischkante ist Schluss.