Legendäre Schiffswracks

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Einmal falsch abgebogen, und es kracht. Oder nicht ausgewichen. Die Folgen sind verheerend. Die Rede ist von Schiffskatastrophen. Der Meeresgrund gibt die Reste nicht mehr her. Verschlingt sie. Treibt sie weiter. Die meisten gesunkenen Schiffe, die nicht geborgen werden konnten, liegen heute nicht mehr da, wo sie Mutter Erde wieder küssten. Spannende Geschichte(n), die Eigel Wiese da zusammengetragen hat.

Das bekannteste Schiff, für das es keine Nachweise gibt, ist die Arche Noah. Immer wieder versuchen sich Wissenschaftler daran, die Existenz des Schiffes zu beweisen. Doch ohne Wrack, kein Nachweis. Da es wohl komplett aus Holz bestanden haben muss, ist davon jetzt auch nicht mehr viel übrig. Der Zufall der Konservierung ist der einzige Rettungsanker.

Der Autor bricht sich seinen Weg zu den Wracks. Vom berühmten Blackbeard (der sagenhafte Schatz wurde bis heute nicht gefunden) über die Wasa (gesunken, dennoch komplett im Museum) bis hin zu den Schiffskatastrophen der jüngeren Vergangenheit – Eigel Wiese kennt alle Details.

Doch selbst er kann die letzten Rätsel der Schifffahrt nicht lösen. „Mary Celeste“. Unter echten Seeleuten löst dieser Name immer noch Schauern aus. Vor über 140 Jahren lief das Schiff zu seiner letzten Fahrt aus. An Bord waren neben der Mannschaft auch zahlreiche Fässer mit Alkohol. Dieser bahnt sich seinen Weg durch das Holz der Fässer und verpuffte. So die Theorie. Leider ist keiner der Mannschaft je wieder aufgetaucht, um diese Geschichte zu bestätigen. Versuchsanordnungen lassen aber kaum eine zweite Meinung gelten.

Schiffswracks erzählen – sofern sie denn gefunden werden – von unermesslichem Leid und einzigartigen Schicksalen. Ob nun durch Unvermögen (wie der Zusammenstoß der Stockholm und der Andrea Doria), Sturm und Unwetter (wer Cobh in Irland besucht, kommt an den Schauergeschichten der vor der Küste Irlands gestrandeten Schiffe nicht vorbei) oder andere Umstände wie Versicherungsbetrug verschuldetes Sinken: Jedes Wrack ist einzigartig du fasziniert Forscher und Leser gleichermaßen. Oft liegen die Wracks in solch großen Tiefen, wenn man sie überhaupt orten kann, dass die Bergungskosten den wissenschaftlichen Wert übersteigen. So fristen sie ein Leben, bedeckt von Korallen, Algen und dienen als Behausung der Meeresbewohner. Als Erbe hinterlassen sie Legenden und Mythen.

Eigel Wiese belässt es in seinem Buch nicht bei der schnöden Aufzählung der Schiffskatastrophen und ihrer Hinterlassenschaften. Erfindungen zur Seenotrettung, Wracks als Zukunftsorte und Orte der Erinnerung runden dieses Buch gehaltvoll ab.