Neapel sehen und sterben

Neapel sehen und sterben

John Watson ist ein begehrter Fotograf, weltweit. Gerade kommt er aus Shanghai wieder, will sich entspannen, den Jetlag auskurieren. Seine Freundin Sally wartet schon sehnsüchtig auf ihn ‚ und Harry, den Hund, der sein Herrchen überall hinbegleitet. Doch kaum in der heimatlichen Wohnung in Vancouver angekommen, schrillt das Telefon. Phil Marlowe(!), Kommissar und Freund der beiden muss in Neapel recherchieren und benötigt noch ein paar Reisetipps. Das kann ja so lang nicht dauern, meint John Watson und erklärt sich bereit dem Freund zu helfen. Da weiß er noch nicht, dass Neapel die beiden schneller wieder zusammenführen wird als den beiden lieb ist.
Denn kaum ist der eine zur Tür raus, klingelt erneut das Telefon ‚ das Ausruhen muss erneut warten. Am anderen Ende der Leitung wartet schon Falo Schöndorff (der Name ist eine Hommage an Volker Schlöndorff). Der Regisseur steckt in gewaltigen Schwierigkeiten: Sein Hauptdarsteller hat das Zeitliche gesegnet und die Vertretung fordert nun John Watson als Standfotograf, ansonsten würde er den Dreh platzen lassen.
Was tut man nicht alles für gute Freunde?! Unversehens sitzt John Watson im Flieger, um am Vesuv den eitlen Star gebührend in Szene zu setzen. Hündchen Harry ist natürlich mit von der Partie. Während Herrchen arbeiten muss und sich Locations (wie es so gern auf neudeutsch heißt) ansieht, passt Gelsomina auf Harry auf.
Bei einem seiner Rechercherundgänge am erhabenen Vesuv wird John Watson Zeuge eines Mordes und er drückt selber auch ab. Den Auslöser seiner Kamera. Das wird ihm zum Verhängnis. Denn die Killer sind keine Anfänger, sofort eröffnen sie das Feuer auf den neugierigen Gast. Watson kann sich retten. Bei Nero Lupo, dem Bürgermeister einer Stadt, die sich rühmt absolut frei von Mafia-Tätigkeiten zu sein, findet er Unterschlupf.
Doch die Killer sind gerissener und gewiefter als es sich der Hobbydetektiv John Watson vorzustellen vermag. Schnell setzen sie ihn unter Druck die Bilder rauszurücken. Doch die sind bei der Flucht genauso wie die Kamera kaputt gegangen. Die Speicherkarte lässt sich nicht mehr benutzen. Die Bilder sind im Eimer. Doch wie soll man einem engstirnigen Gangster erklären, der gerade aus seiner Deckung gekommen ist, dass dies nicht nötig war, weil das Gesuchte nicht mehr existiert? John Watson wird verschleppt und unter Drogen gesetzt ‚
‚Neapel sehen und sterben‘ ‚ der Titel erinnert an ‚Brügge sehen und sterben‘. Düstere Vorahnungen erhaschen den Leser ab der ersten Seite. Und sie werden alle wahr. C. Harry Kahn bedient sich eifrig im Filmgenre, schließlich eilt er einer Filmproduktion zur Hilfe. Der Pate, French Connection, Bond-Filme ‚ der Autor wildert ungeniert auf der großen Leinwand. Dennoch gelingt es ihm eine eigenständige Produktion zu Papier zu bringen. Spannung bis zum Schluss ist garantiert.