Stadtabenteuer Berlin

Ich hab noch einen Koffer in Berlin – na hoffentlich ist da nicht dieses Buch drin! Dann fehlt nämlich was! Oder vielleicht es auch besser, wenn dieses Buch in diesem Koffer wäre. Dann hätte man wieder einen Grund nach Berlin zu reisen. Das Buch aus dem Koffer zu holen und für Stunden, Tage, Wochen unzählige Erlebnisse zu sammeln. Es muss jeder für sich selber entscheiden, was besser wär. Fest steht jedoch, dass man Berlin ohne dieses Buch kaum als Abenteuertrip bezeichnen könnte.

Ein echtes Abenteuer, das für viele einmal überlebensnotwendig war, ist eine Tour durch die Unterwelt Berlins. Das hat nichts mit Luden Dealern und Ganoven zu tun, sondern mit Fluchttunneln. Eng und stickig war es hier, jetzt ist es ein Erlebnis für Besucher, die Berlin mal aus einer anderen Perspektive sehen wollen.

Eine ganz andere Sicht auf die Stadt (und das ist wortwörtlich zu nehmen) hat man am Alex. Und zwar nicht nur vom Fernsehturm, sondern auch vom Park Inn nur ein paar Minuten vom Vorzeigeturm der Hauptstadt entfernt. Wer hier oben steht, kommt aber nicht nur wegen der Aussicht, sondern wegen des Nervenkitzels. Rasantes Abseilen an der Mauer aus ca. 125 Meter Höhe. Ein kurzer Kick, das ist es, was man, wenn man noch unten steht, sucht. Eine Überlegung, was man hier eigentlich tut, wenn man oben auf der zierlichen Plattform langsam emporgehoben wird, um anschließend gen Boden zu sausen. Und wieder am Boden? Schlotternde Knie und das befreiende Gefühl etwas getan zu haben, an das man sich noch lange erinnern wird.

In diesem Tempo geht es weiter im Buch. Auf David Bowies Spuren, Kunst im Nazibunker – Obstlager – Technotempel, Streetart oder Verkehrsregeln missachtender Bikermob – hier ist der Titele des Buches Programm: Stadtabenteuer. Zeit und ein bisschen Kleingeld sollte man auf alle Fälle mitbringen. Wir sind in Berlin! Die Zeiten, in denen es was geschenkt gab, sind vorbei. Doch jedes Stadtabenteuer ist erschwinglich und nachahmenswert. So soll ein Urlaub sein!

Die kurzen Kapitel sind schnell gelesen und langanhaltend im Kopf. Besonders zu empfehlen sind die Sidekicks „Wenn man schon mal hier ist“. Wie in jedem Buch der neuen Stadtabenteuer-Reihe, vervollständigen sie die Eindrücke und Erlebnisse der Autoren. Sie sind wichtig, um das vorgestellte Abenteuer – und es sind auch wirklich welche, nicht nur leere Worthülsen – voll umfänglich genießen zu können. Wer will schon Kreuzberg sehen, ohne den Kreuzberg zu sehen und den Viktoriapark? Zur Belohnung gibt’s Bockwurst mit Ausblick.