Shanghai Dinner

04 - Shanghai Dinner

Wer etwas auf sich hält und sein Geschäft erweitern will, muss am Pulsschlag der Globalisierung horchen. Und wo kann man das am besten, am erfolgreichsten? In Shanghai. Kaum ein Tag ohne bauliche Veränderungen, die jeden Stadtplan ad absurdum führen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Mister Wong, der Fengshui-Detektiv sich hier niederlassen will. Denn hinter dem listigen kleinen Mann steckt ein Bär von einem Geschäftsmann.

Zusammen mit seiner Sekretärin Winnie Lim und seiner Assistentin Joyce will er den Milliardenmarkt China erobern. Doch auch hier steht vor dem Vergnügen die Arbeit.

Eine Woche ist er nun schon in der chinesischen Millionenstadt. Und er hat das Büro, das ihm besonders gutes Chi verspricht. Die Balance zwischen Yin und Yang stimmt. Mit einem gehörigen Übergewicht an Yin, also der „guten“ Energie. Mister Wong kann sich so seinem Vermächtnis, der Niederschrift asiatischer Weisheiten hingeben. Bumm! Die Erde bebt! Oder doch nicht? Was war das? Ein markerschütternder Knall durchbricht die Konzentration. Der Energiefluss des Büros wird empfindlich gestört. Mister Wong und seine Assistentin inkl. Sekretärin sehen sich einer riesigen Abrissbirne gegenüber! Shanghai ist wohl doch nicht das richtige Pflaster für die Drei?!

Nury Vittachi lässt seine Helden das komplette Shanghai-Programm durchlaufen: Stau (und was für einer!), militante Tierschützer (die außerdem noch ein ganz anders Ziel zu verfolgen scheinen) und die geballte Macht des chinesischen Machtapparates. „Shanghai Dinner“ macht Appetit. Mister Wong ist schwer zu erreichen – sei Büro wurde ja dem Erdboden gelichgemacht. Dennoch finden seine Klienten zu ihm. Ein verschwundenes Kind und ein Staatsbesuch – Nury Vittachi lässt nichts aus, um den Moloch Shanghai zu beschreiben. Und dabei huschen ihm und dem Leser immer wieder Lachfalten übers Gesicht. Wie bei der Geschichte über den weißen Elefanten, der … diese explosive Geschichte muss man einfach lesen!

Mister Wong fällt die ehrenhafte Aufgabe zu, sich Shanghai und dem aus den Fugen geratenen Energiefluss anzunehmen. Ihm wird klar, dass die Dinge auch auf den zweiten Blick oft anders sind als sie scheinen.