Resteküche

Resteküche

Das überflüssigste Buch überhaupt! Denn wer Ingrid Pernkopf kennt, wer ihre Kochbücher kennt, wer ihre Kochkunst kennt, weiß: Hier bleibt nichts übrig! Alles Teller blitzeblank geleckt. Das ist kein Rest mehr da. Fertig! Geschirr abwaschen, abtrocknen, ab in den Schrank mit Teller und Besteck. Und doch gibt es dieses Buch. Über dreihundert Seiten.

Schon das Titelbild lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. So gelb kann ein Eidotter sein. Ein wahrhaft glückliches Huhn, das uns da beschenkte. Und die Champignons sind ja gar nicht glitschig. In welcher Dose werden die denn angebaut?

Um es vorweg zu nehmen: Ingrid Pernkopf kocht frisch. Dabei fällt immer mal wieder was an, das der Hund oder die Katze nicht so schnell stibitzen können. Und daraus wird dann was Leckeres gekocht. Oder man hat sich schon seit Tagen die Wampe vollgeschlagen (alles, was sich reim ist gut), und jetzt gibt es noch einmal einen leckeren Nachschlag aus der Küche Pernkopf. Da kommt man ins Schwitzen. Es passt einfach nichts mehr rein. „Kein Problem“, sagt Ingrid Pernkopf. Dann machen wir aus den Resten eben morgen was Nahrhaftes. Und was? Für die Neugier reicht es gerade noch: Kokosbusserl aus gehackten getrockneten Ananasstücken, Datteln und Feigen. Die sind immer im Haus, wenn man bäckt oder kocht. Und wer schafft schon (ohne Probleme!) eine ganze Packung Datteln zu verputzen?

Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt die Autorin einen kurzen Überblick darüber, was auf den nächsten Seiten aufgetischt wird. Schon mal eine Nudelette probiert? Nudeln schnippeln, Gemüse druntermischen. Anbraten, Parmesan drüber – fertig. Geht schnell, schmeckt köstlich. Nur der Biotonne knurrt nun der Magen.

Smoothies sind die It-Girls der Resteküche. Einfach ein paar nicht mehr ganz so ansehnliche Früchte (auch die kann man immer noch essen, sie gewinnen halt nur keinen Schönheitspreis mehr) zerkleinern und vermengen. Vitaminreich sind sie allemal noch.

Und hinterher einen Eier… na was kommt jetzt? … nee, kein –likör. Ein Eiercognac. Der Rest bei diesem Rezept bezieht sich auf Eier, nicht das geistreiche Gesöff.

Die „Resteküche“ ist kein Etepetete-Kochbuch. Hier wird ehrlich auf den Küchentisch gehauen und gegessen, was auf selbigem steht. Und zwar bis zum Tellergrund. Aber vor allem lecker!