Pollock

Pollock

Jackson Pollock? Das ist der der, der nur auf die Leinwand gekleckst hat. Das kann ich auch! Bis zum 12. November 2013 war „No. 5“ von Jackson Pollock das teuerste Gemälde, das je bei einer Auktion verkauft wurde. Für 140 Millionen Dollar! So was kann dann doch nicht jeder.

Catherine Ingram geht dem gespaltenen und umstrittenen Maler auf den Grund. Als kleiner Junge zog Jackson Pollock oft mit seinen Eltern von einem Ort zum Anderen. Harte Arbeit kannte er von Kindesbeinen an. Diese Erfahrungen prägten sein ganzes Leben. Er sah sich mehr als Arbeiter, denn als Künstler.

Wer nur das Drip-Painting kennt, wird sich an den ersten Werken kaum an den herausragenden Künstler der späten Jahre erinnert fühlen. Das wütende Element des Action-Painting trat in den frühen Bildern nur rudimentär in den Vordergrund. Cowboy-Phantasien wie in „Going West“ waren vorherrschend.

Als er eine Ausstellung mit Bildern amerikanischer Ureinwohner besuchte, machte es bei dem unterbezahlten Maler klick. Hier sah er seine Zukunft. Dass er mit seinen Werken einmal ausreichend Geld verdienen könne, war noch eine Wunschvorstellung. Doch sie wurde bald Realität. Spätestens als die Kunstmäzenin Peggy Guggenheim ihm, dem wilden, unberechenbaren Künstler eine Ausstellung widmete, war sein Name eine Begriff unter Kennern. Er wechselte die Techniken, die Manager, jedoch nie seine Frauen. Lee Krasner – ebenfalls Künstlerin – war seine Konstante. Sie ließ ihm die Freiheit, die er brauchte und trieb ihn immer wieder an. Auch in harten Zeiten, in denen das Geld nur spärlich floss, stand sie zu ihm. Auch wenn Abgabetermine näher rückten, rückte sie ihm nicht auf die Pelle, sondern gab ihm Kraft.

Doch der Alkohol machte ihm so manches Mal einen Strich durch die Rechnung. So passt es in die Biographie eines Getriebenen, dass Jackson Pollock wie ein Wahnsinniger mit seinem Wagen in den Tod raste.

Das Buch bietet einen umfassenden Einblick in Leben und Wirken eines bedeutenden Künstlers des 20. Jahrhunderts. Seine Reputation ist nicht einzig auf den Verkaufswert seiner Werke zurückzuführen. Vielmehr war er der wohl amerikanischste Maler unter den Malern Amerikas. Die einzelnen Kapitel sind durch kurze Comic-Strips aufgelockert, die einzelne Episoden aus dem Leben Pollocks eindrucksvoll untermalen. Die Bildtafeln vermitteln einen Eindruck vom Werdegang dieses Mannes, der immer noch umstritten ist und dessen Leben als Film (zurecht) mit einem Oscar belohnt wurde.