New York – Eine literarische EInladung

New York - eine literarische Einladung

New York – die Hauptstadt der Welt, Big Apple, Moloch, Monstercity. Es gibt so viele Bezeichnungen für die Gigantenmetropole, dass sich mindestens genauso viele Autoren an einer Beschreibung versuchten. Die besten (Autoren und Beschreibungen) sind in diesem kleinen roten Büchlein zusammengefasst.

Auf der ersten Umschlagseite empfängt den Leser eine graphische Übersicht, wo denn die einzelnen in diesem Buch vertretenen Autoren in NYC in ihren Geschichten rumgetrieben haben. Helene Hanff und Charles Reznikoff im Central Park. Grace Paley, Calvin Trillin und Eliot Weinberger im Village. Don DeLillo und Colum McCann im Financial District. Drei völlig unterschiedliche Orte, die alle zu einer Stadt gehören – genauso ist New York. Wie wohltuend, dass Sammlerin der Geschichten Beatrice Faßbender auf die tränenrührenden Geschichten um 9-11 und das World Trade Center verzichtet hat. Es war unfassbar schlimm, was damals passiert ist. Es hat unser aller Leben verändert. Aber die Erinnerungslitaneien sind und bleiben Amerika und den New Yorkern vorbehalten.

Eliot Weinberger geht in seiner Geschichte davon aus, dass der Schmelztiegel einen eigenen Staat verdient hat. Hier trifft sich die Welt. Hier arbeitet die Welt. Hier amüsiert sich die Welt. Und hier werden die Weltbewohner zu New Yorkern. Man ist grundsätzlich gegen die da aus Washington. Denn wie selbstverständlich hält man sich selbst für die Hauptstadt der USA (und somit der Welt).

Die Geschichten sind prädestiniert Reisenden, lesenden Reisenden, die Stadt näher zu bringen. Keine endlosen Einkaufstipps oder Hinweise, was man gesehen haben muss. Eine Stadt definiert sich über ihre Bewohner, und die stehen im Mittelpunkt der literarischen Exkurse.

Andy Warhol konnte hier arbeiten, alles andere war eh Zeitverschwendung. Dennoch konnte er sich über die Baumvielfalt und Menge Gedanken machen. Ein köstlicher Spaß ihm bei seinen Gedanken Zeile für Zeile zu folgen.

Ein Buch über New York ohne Paul Auster ist kein Buch über New York. „Auggie“ ist vielen aus dem Film „Blue in the face“ mit dem grandios agierenden Harvey Keitel bekannt. Hier die geschriebene Fassung.

Wer in New York eintauchen will, kommt an den geschriebenen Zeilen seiner Bewohner nicht vorbei. Doch wo anfangen? Kleiner Tipp: Rot, schmal, kompakt.