Lume Lume

Lume Lume

Ein Ohrwurm geht dem Erzähler nicht mehr aus dem Kopf. Es beschäftigt ihn so sehr, dass er unbedingt wissen muss, was die Zeilen bedeuten. Und so macht er sich auf die Suche nach der Bedeutung des Liedes. Er streift durch das multikulturelle Palermo. Woher stammt es? Vom Balkan? Aus Rumänien?

Unterwegs trifft er Rumänen – die kennen das Lied aber nicht. Zu jung. Die, die im richtigen Alter sind, und Rumänen zu sein scheinen, sind keine Rumänen. Die Suche nach dem Sinn des Liedes wird zur Suche nach der Identität der Stadt.

Der Erzähler trifft auf Moslems, Christen. Die buddhistische Floskel vom Weg, der das Ziel ist, wird unweigerlich sein Leitfaden. Er begegnet jungen Mädchen, die mit Stolz die Burka tragen. Jetzt sind sie erwachsen. In die Schule stolzieren sie allerdings in Jeans. Ihr Vater will nur, dass sie glücklich sind. Egal in welcher Kleidung.

Lume bedeutet Leute oder Welt. Die Doppelung des Wortes verleitet zum Spielen: Welt-Welt, Leute-Leute, Leute der Welt etc. Doch was es nun genau bedeutet, kann ihm immer noch keiner sagen.

Dem Erzähler gefällt das Lied so sehr, dass er es als Sinnbild Palermos ansieht. Hier trifft sich die Welt. Ob es nun Europa ist oder nicht – eine köstliche Erklärung warum Palermo nicht Europa ist: Lesen! – das Lied wird zum Sehnsuchtsziel einer spannenden Reise in die Herzen der Palermitani.

Nino Vetri ist auch Musiker. Der Erzähler ist er selbst. Eine Melodie, ein Lied, das einem nicht aus dem Sinn geht, das kennen viele. Dass man bei der Suche nach dem Text die eigene Umgebung unter die Lupe nimmt, so was gelingt nur Nino Vetri. Den Text zu finden, ist ein Leichtes, den Sinn zu erfassen wird schon schwieriger. Für Nino Vetri ist die Suche nach dem Text von Lume Lume nur der Anfang. Er findet Freunde, die ihm ihre Sicht auf die Welt näherbringen. Und Palermo ist die Sonne, um die sich alles dreht…