Let’s Talk

Let's Talk

Künstler aus Israel und dem Iran arbeiten zusammen an einem Projekt? Das geht doch gar nicht! So wie die beiden Länder sich beharken? Falsch! Es sind vereinzelte Menschen, meist Politiker, die dem anderen nicht das Schwarze unterm Fingernagel gönnen. Jetzt muss man aufpassen, dass man nicht sagt: „Es sind nicht die Menschen, die dem Anderen nicht das Schwarze …“ – Politiker sind auch Menschen, nur folgen sie manchmal Idealen oder Richtlinien, die gemeinhin nicht verständlich sind.

Künstler hingegen frei in ihren Worten und Schaffen. Sie scheren sich nicht um „Die da oben“. Ein reger Austausch über Grenzen jedweder Art hinweg, dient ihrem Vorankommen. Und dieses Vorankommen öffnet dem Betrachter ab und zu die Augen. Der Verdienst einen grenzübergreifenden Kalender mit Werken von Künstlern aus diesen beiden Kulturen zusammenzustellen, gebührt Mehrdad Zaeri. Die Arbeiten waren Segen und Fluch zugleich. Denn so mancher Künstler musste Repressalien nicht nur befürchten, sondern auch über sich ergehen lassen.

„Let’s Talk“ ist nicht nur wegen der ungewöhnlichen Mischung der Herkunft der Künstler so beeindruckend – es sind vor allem die Bilder, die zum Dialog und zum Nachdenken einladen und anregen. Das Vorwort – ja, auch ein Kalender kann ein Vorwort haben – noch ein Argument, das für diesen Kalender spricht – hat Mehrdad Zaeri in Gedichtform verfasst. „Es gibt Grund zur Hoffnung!“, ist der Grundgedanke des Gedichtes und des Kalenders.

Jeder Monat erstreckt sich in voller Länge über zwei Kalenderblätter, wobei jeder Monat zwei Bilder enthält. Unterschiedliche Maltechniken zeigen, dass hier und da der Grenze nur eine Wahrheit gilt: Die der künstlerischen Sicht auf die Dinge.