Kalender Mucha 2019

Alfons Muchas Werke sind unsterblich. Seinen Stil kopierten viel, doch erreicht haben sie ihn nie. Und doch ist die Person Alfons Mucha weniger Menschen bekannt als sein Werk.

Nun hat man ein ganzes Jahr Zeit sich noch einmal mit seinen Werken, zumindest mit einem Dutzend davon, auseinanderzusetzen. Und das wird man. Die reichen Verzierungen, ein typisches Stilmittel des Jugendstils, rhythmisch-geometrische Grundformen sind ein Markenzeichen der Plakatkunst des Jugendstils. Nicht ganz so erotisch und exotisch wie der Stil aus dem gar nicht so fernen Paris, doch immer noch anstößig genug, um die Gemüter zu erhitzen und gegen sich aufzubringen.

Lüsterne Orchideen umranken eine züchtige Dame. Alles fließt, und doch ist eine gewisse Dynamik im Bild erkennbar. Verspielte Linien und die meist sparsam verwendete Farbpalette lassen das Auge entspannen. Und dann wieder Werbung. Alfons Mucha begann seine Laufbahn in Paris als Plakatmaler. Zufällig erfuhr er, dass Sarah Bernard, die damals wohl berühmteste Actrice ihrer Zeit, einen Künstler suchte, der ihr ein Plakat binnen kurzer Zeit kreierte. Mucha bot sich an, man nahm ihn an, er wurde unsterblich. Er entwarf Plakate für die Weltausstellung 1904 in St. Louis genauso wie für nestle oder Biscuit. Briefmarken und Geldnoten waren dank seiner Kunst nicht nur Zahlungsmittel, sondern Kunst für jedermann.

Als die Nazis in seiner Heimat Tschechien einmarschierten, wurde Mucha verhaftet und weggesperrt. Er starb 1939 an den Folgen einer Lungenentzündung.