Emmy Noether. Ihr steiniger Weg an die Weltspitze der Mathematik

Die Mathematik – unendliche Weiten. Unendliches Leid für viele. Doch stimmt das überhaupt? Ist wirklich alles unendlich? Und wenn ja … beweis es doch! Wer nach dem Vorwort und dem einführenden Kapitel – unerlässlich, um zumindest ansatzweise verstehen zu können wer Emmy Noether war, was sie bewirkte – immer weiter liest, taucht in eine Welt ein, die er unter „normalen“ Umständen niemals betreten hätte.

Wer also in der Schule in der Mathematik in Nöten war, wird diese Biographie über Emmy Noether als wahre Befreiung empfinden und nicht als grammatikalische Steigerung seiner Not. Emmy Noether war achtzehn Jahre alt als das neue Jahrhundert, das zwanzigste, begann. Eine mathematische Begabung war da schon zu erkennen bzw. eine überaus stark ausgeprägte Neigung zur Lösung komplexer Vorgänge. Es gab nur eine Problem: Emmy Noether war eine Frau! Frauen in der Wissenschaft gab es schon – allein diese Formulierung zeigt, dass das Selbstverständnis darüber noch nicht einmal vorhanden war. Marie Curie wurde wegen ihrer Entdeckungen gelobt, gerühmt, geehrt.

In Göttingen forschte sie auf dem Gebiet der Mathematik. Selbst David Hilbert – eine, vielleicht die Koryphäe der Mathematik – vermochte es nicht seine Schülerin als Lehrkraft einstellen zu können. Doch auch ohne – nicht einmal gerechte – Entlohnung forschte Emmy Noether weiter. Während allerdings Hilbert mit Einstein Formel für Formel durchrechnete, blieb Emmy Noethers Wirken fast unbemerkt.

Als die Nazis an die Macht kamen, musste auch Emmy Noether ihre Hüte nehmen. Wie Hilbert zog es sie gen Westen, in die immer noch Neue Welt. Hier wurde sie erstmals oder wenigstens für ihre Arbeit bezahlt. Doch die Freude war nur kurz. Eine Krebsoperation erbringt nicht das gewünschte Ergebnis. Zwei Jahre nach ihrer Flucht stirbt Emmy Noether.

Die Mathematik-Professorin konnte ihren Ruhm nur kurze Zeit genießen. Um den ging es ihr aber zeitlebens niemals. Schnell geriet ihr Name in Vergessenheit. Ihre Entdeckungen jedoch veränderten das Gesicht der Mathematik. Komplexe physikalische Berechungen wären ohne ihr Zutun nicht denkbar bzw. erst später möglich gewesen. Es dauerte ein halbes Jahrhundert bis ihre Entdeckungen anerkannt wurden.

Die Biographie von Lars Jaeger verleiht einem einflussreichen Leben den späten Ruhm. Geradlinig war das Leben Emmy Noethers niemals. Viele Schnittpunkte verbanden sie mit den Größen der Wissenschaft. Ihre Reputation ging lang, zu lange gegen Null. Ihre Rationalität war reell. Noch mehr Mathematik gefällig? In diesem Buch verschmelzen Neugier auf einen außergewöhnlichen Menschen und wissenschaftliche Erklärungen auf wunderbare Weise.