Die Welt des Buddhismus

Die Welt des Buddhismus

Jede Art des Reisens hat ihre Vor- und Nachteile. Ob nun All inclusive oder individuell, ob Wandern oder Pool-Lounging, ob aktiv oder entspannt: Jeder kann sich aus dem schier unendlichen Angebot an Reisemöglichkeiten etwas aussuchen. Und dann gibt es Reisen, die gibt es gar nicht, zumindest gar nicht zu buchen.

Hermann-Josef Frisch hat so eine Reise gemacht bzw. hat mehrere Reisen unternommen, um dieses Buch möglichen weiteren Interessenten in die Hand legen zu können. „Die Welt des Buddhismus“ – klingt erstmal gar nicht nach Reisen im eigentlichen Sinn. Hört sich erstmal nach innerer Einkehr an. Und das Buddhismus seit ein paar Jahren so richtig in geworden ist, gibt es auch dementsprechend viel Literatur zu diesem Thema.

Doch „Die Welt des Buddhismus“ ist ein echtes Reisebuch. Denn der Buddhismus hat einen echten Ursprungsort. Der liegt in Indien und heißt Kapilavastu. Hier wuchs Siddharta Gautama, Buddha, auf. Geboren wurde er in Lumbini. Und diese Orte kann man heute noch besuchen. Wobei die Betonung auch suchen liegt. Ein bisschen Vorbildung ist da schon von Nöten. Oder man macht es sich einfach und nimmt dieses Buch als echten Reiseband zur Hand.

Wenn man den Ausführungen und Wanderungen des Autors folgt, wird einem schnell klar, dass die alte asiatische Weisheit „Der Weg ist das Ziel“ nicht von ungefähr kommt. Buddhismus ist nicht gleich Buddhismus. Auch in dieser Religion gibt es verschiedene Strömungen oder Arten der Religionsauslegung. Vajrayana, Theravada und Mahayana sind unter dem Begriff Buddhismus zusammengefasste Religionen. Ihr Einzugsgebiet reicht von China über Indien, Thailand, Myanmar, Laos und Nepal bis Korea und Japan. Als Tourist lädt man sich gern mal eine Buddhaskulptur als Mitbringsel in Handgepäck. Mal ist es ein dicker lachender Buddha, mal ein liegender, nachdenklicher Buddha. Die Bedeutung dahinter geht oft im dekorativen Chaos daheim unter. Es sieht halt nett aus.

Wer dieses Buch in die Hand nimmt und vielleicht auch den einen oder anderen Ort besucht, wird überrascht sein, wie viel Realität in dieser Religion liegt. Und wie viel es darüber zu berichten gibt. Hermann-Josef Frisch versteht es Religionswissenschaft, Reisefieber und Geschichte in Einklang zu bringen. Dem Leser soll‘s recht sein: Er wird auf eine unendliche Reise geschickt. Bis er erleuchtet ist. Nein, darum geht s nicht in diesem Buch. Religion erlebbar machen, sie anfassen, den Spuren folgen – das alles vermag der, der dieses Buch nicht nur als Anschauungsobjekt betrachtet.