Die Kayankaya-Romane

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Das Entsetzen war groß als das Jahr 2013 mit dem Tod von Jakob Arjouni begann. Keine fünfzig Jahre war er alt. Doch schon lange eine feste Größe im deutschsprachigen Literaturmarkt. Seine Romane über den Ermittler Kayankaya in Frankfurt erlaubten ihm weitere Romanfiguren wie den „Heiligen Eddy“ reifen zu lassen.

Sein Hausverlag Diogenes gedenkt und dankt dem Ausnahmeautor mit einer ganz besonderen Ausgabe seiner Kayankaya-Romane. Fünfmal Hessenmetropole, fünfmal ungewöhnliche Ermittlungsmethoden, fünfmal Eloquenz vom Feinsten. Fünfmal Kayankaya, fünfmal Jakob Arjouni.

In dem edlen Schmuckschuber passen die Romane „Happy birthday, Türke!“, „Mehr Bier“, „Ein Mann, ein Mord“, „Kismet“ und „Bruder Kemal“.

Die Kayankaya-Romane haben Frankfurt in den Fokus der Leserschaft gerückt. War die Stadt jahrelang als Drogenhort und die Stadt mit der höchsten Kriminalität in Deutschland verschrien, erhebt Jakob Arjouni sie in den Stand einer Metropole mit charakterfesten Menschen. Der Privatermittler ist nicht perfekt. Seine Schlagfertigkeit lassen historische Helden wie einen Sam Spade oder einen Philip Marlowe in Erscheinung treten. Kayankaya ist keiner der beiden. Er orientiert sich an ihnen, doch er geht seinen eigenen Weg. Frauen ist er ebenso wenig abgeneigt wie dem Alkohol.

Frankfurt, auch mit seinen rot erleuchteten Fenstern in Bahnhofsnähe, ist Kemal Kayankayas Betätigungsfeld. Hier sind seine Klienten zuhause. Hier wird gedemütigt, geliebt, gehasst, gemordet. Kayankaya ist dort zuhause, wo andere Auswandererpläne schmieden.

Einundzwanzig war Jakob Arjouni als er Kemal Kayankaya, dem Türken, der in einer deutschen Familie aufwuchs Leben einhauchte. Es wurde ein erfolgreiches Leben. Leider war es nach fünf Romanen schon wieder zu Ende. Am 8. Oktober 2014 wäre Jakob Arjouni 50 Jahre alt geworden.