Die fliegenden Menschen

Peter Wilkins und das Glück gingen sein ganzes Leben lang getrennte Wege. Bis er Patty kennenlernte. Doch auch dieses Glück stand unter keinem guten Stern. Ihre Schwangerschaft musste er geheim halten. Als seine Mutter stirbt er vollends am Boden zerstört. Denn sein Stiefvater hat sich den gesamten Besitz der Mutter bereits unter den Nagel gerissen. Peter Wilkins beschließt die Welt zu bereisen. Ohne Patty, ohne die Tochter. Das ist unmöglich. Als Schreiber an Bord, verbringt er die ersten Wochen in seiner Kajüte – die Seekrankheit macht ihm zu schaffen. Doch das ist bei Weitem noch die das Übelste, das ihm passieren wird.

Das Schiff wird gekapert. Die Crew wird verschleppt. Irgendwo in Südwest-Afrika hält ihn nur noch die Hoffnung aufrecht. Sie wird ihn nicht enttäuschen. Ihm gelingt mit anderen die Flucht. Eine Flucht in eine ungewisse Zukunft. Wohin es ihn verschlagen wird? Das kann ihm keiner sagen. Und wieder schlägt das Schicksal unbarmherzig zu. Auf Wache mit einem Matrosen reißt sich im Sturm das Schiff los als der Rest der Besatzung Wasser fasst. Orientierungslos irren die beiden auf dem Meer herum. Und sie treiben auf eine Insel zu. Genauer gesagt, auf die Felsen einer scheinbar einsamen Insel. Das Schiff zerschellt an den Klippen. Peter ist mit einem Mal auf sich allein gestellt.

Wie Robinson Crusoe nimmt er die Insel in Besitz. Bis ihm eines Tages eine Frau, ein Wesen erscheint. Mit Youwarky stellt sie sich im vor. Ein bisschen seltsam ist diese Frau schon. Sehr liebenswert, wie Peter schnell feststellt. Auch sie ist Peter nicht abgeneigt. Doch das ist etwas an Youwarky, das ihn neugierig macht. Es ist ihr Gewand. Dass sie schon seit ihrer Geburt trägt, wie sie ihm versichert. Es sind Flügel. Ja, diese Frau kann fliegen!

Youwarky und Peter finden das Glück, das sie selbst nie zu suchen wagten. Er lehrt ihr seine Sprache, sie unterrichtet ihn in ihrer Kultur. Sie bekommen Kinder. Im Märchen würde man nun vom „… und wenn sie nicht gestorben sind“ sprechen. Doch Autor Robert Paltock hat anderes mit ihnen vor…

Eine phantastische Geschichte, die die Schlaflosreihe des Verlages Ripperger & Kremers mehr als nur um ein paar bedruckte Seiten verstärkt. Fliegende Menschen in einem Buch, das ganz ohne technische Phantastereien auskommt. Keine Beschreibung von hydraulischen Vorrichtungen, wie man sie bei Jules Verne verortet. Dessen „Zwei Jahre Ferien“ kommen jedem Leser sofort in den Sinn. Ebenso wie Daniel Defoes Robinson Crusoe oder Jonathan Swifts Gulliver. Das Leben auf dem heimischen Eiland wird bald beendet, als Youwarky den Wunsch äußert ihren Vater zu besuchen. Sie fliegt zusammen mit zwei ihrer Kinder. Drei Tage wird die Reise dauern. Und Peter? Er sehnt sich nach Youwarky. Wird bald schon von ihren Verwandten besucht und eingeladen die Familie kennenzulernen. Die Abwechslung wandelt sich vom freudigen Ereignis zu einer Art déjà vu…