Der letzte große Schrecken

Der letzte große Schrecken

Warner Williams ist ein momentan ziemlich erfolgloser Journalist. Wie gemacht für ihn, kommt da der Auftrag reingeflattert einen Artikel über Simon Moro zu schreiben. Der hat seine besten Zeiten als Darsteller in Horrorfilmen auch schon längst hinter sich. Dennoch umweht ihn eine geheimnisvolle Aura, der Ruf eines Mysteriums eilt ihm voraus.

Einst gefeierter Stummfilmstar, überlebte er den Sprung ins Tonfilmzeitalter. Dank seiner Fähigkeit Tierstimmen (natürlich die von angsteinflößenden, gefährlichen Tieren) reiht Simon Moro eine Schar von Jüngern um sich. Doch auch diese Schar wird immer kleiner.

Williams sieht eine Chance für sich und seine „Karriere“ darin, dem Mythos Simon Moro auf die Schliche zu kommen. Die Dreharbeiten zu „Der Rabe“ nach Edgar Allan Poe beginnen. Auch für Regisseur Terry Cowan ist dieser Film ebenfalls so etwas wie eine letzte Chance. Um seine Reputation ist es nicht gerade gut bestellt. Er braucht einen Erfolg, einen Kracher. Es treffen also drei Menschen aufeinander, für die „Der Rabe“ einen Neuanfang bzw. eine letzte Chance bedeutet. Und alle haben ihre eigenen Vorstellungen wie sie ihr Ziel erreichen…

Hollywood meets Horror – eine Verbindung, die nichts Ungewöhnliches in sich birgt. Dennoch gelingt es dem Autor dem Thema eine besondere Note zu verleihen. Klatsch und Tratsch, Zwist hinter den Kulissen, krude Denkstrukturen, Missgunst: Das ist der Stoff aus dem Klassiker geboren werden.

Brock Brower – ein Name wie eine Naturgewalt, als Pseudonym für einen Horrordarsteller wie gemalt – schuf „Der letzte große Schrecken“ schon vor langer Zeit. Zweiundvierzig Jahre dauerte es bis dieses Meisterwerk nun endlich auf Deutsch erscheint. Die Faszination am Grauen, am Schocken, am Blut-In-Den-Adern-Gefrieren-Lassen ist noch lange nicht verflogen. Ein Muss für alle Schocker-Fans, und alle, die die Humor und Horror als innige Verbindung ansehen.

Wer „Der letzte große Schrecken“ nicht gelesen hat, dem entgeht ein Stück Hollywood-Geschichte und ein großartiges Stück Literatur. Bissig und launig zugleich. Eine Brise Sarkasmus, abgeschmeckt mit Lebenstragödien, auf der großen Flamme der Neugier gekocht und blutig serviert. Guten Appetit!