Der Gott des Geldes

Wie stellt man sich einen perfekten Tag vor? Am Strand liegen, den Wellen nachschauen. Die Sorgen in letzte Hinterstübchen verfrachten. So ähnlich könnte ein perfekter Tag aussehen. Oder mit einem Flugzeug über einer Stadt kreisen, vielleicht sogar zwischen Hochhäusern kreuzen. Saskia Rokovic könnte so einen perfekten Tag durchaus erlebt haben. Könnte. Denn es wäre mehr als zynisch der Restauratorin ein Hochgefühl zu unterstellen als sie im Flugzeug über Frankfurt schwebt. Denn ihre Handgelenke sind fixiert. Und das Reiseziel ist nicht von ihr gewählt. Die Polizei hat sie im Gewahrsam. Terrorverdacht. Schlimmer geht’s nimmer.

Und dabei hatte alles so schön begonnen. Finanziell ziemlich klamm, wirft ihr der Geldautomat ihrer Bank statt der geforderten einhundert Euro dreimal einhundert Euro entgegen. Was einmal klappt, klappt vielleicht auch ein zweites Mal? Jackpot! Ein drittes Mal?

Sohn Emil sieht nun endlich die Zeit gekommen ein moderner junger Mann zu werden. Er insistiert noch einmal und drängt ob des erfreulichen und unerwarteten Reichtums auf sein erstes Smartphone. Seine Sorgen möchte Saskia gern haben. Denn was so aussah wie ein perfekter Tag, wird bald zur Höllenwoche.

Ihr Gatte Harry wird angeschossen. Der Computerprogrammierer ist ein verschlossener Typ. Wenn er nicht mit der Sprache rausrücken will, kann auch Saskia nichts dagegen tun. Doch der Schuss am Güterbahnhof ist mehr als nur ein Warnschuss. Und schon steht die Polizei auf der Matte. Denn Harry ist spurlos verschwunden. Und jemand hat ihn entführt. Sein Handy nimmt ein unfreiwilliges Bad in einem Bach bei Frankfurt. Und die Polizei ist auch keine große Hilfe. Karrieregeile Cops, geldgierige Banker ohne Gewissen, die Bundesbank, die Russen und zwischendrin die kleine Restauratorin Saskia Rokovic, die einfach nur ihren Harry wieder haben und wissen will, was das Computergenie mit dem Hackerangriff auf mehrere Bankenserver zu tun hat.

Autor Gerhard J. Rekel hat seiner Heldin Saskia einen vollgepackten Rucksack mit auf den Weg gegeben. In ihm befindet sich aber nicht viel, nur jede Menge Mut. Und den wird sie brauchen. Denn Saskia will auf eigene Faust ermitteln, wo Harry ist und warum er nicht wie üblich vor dem Laptop hockt und statt sich zu bewerben irgendwelche Algorithmen zusammenschustert. So groß die Probleme in den vergangenen Wochen und Monaten auch gewesen seien, Familie Rokovic war zumindest glücklich. Auch wenn es sich nicht immer so anfühlte. Immer tiefer stürzt Saskia bei ihren Nachforschungen in ein Geflecht aus Falschheit, Gier und Besessenheit, inklusive Verfolgungsjagden, Schüssen und widersprüchlichen Aussagen. Spannend bis zur letzten Seite!