Der Fengshui-Detektiv

01 - Der Fengshui-Detektiv

Gegensätze ziehen sich an. Sie gleichen sich aus. So ist es auch im Fengshui. Yin und Yang. Das Böse und das Gute. Soweit zu den Vorurteilen, die wir hegen und pflegen.

C.F. Wong ist Fengshui-Berater in Singapur. Seine Kunden bitten ihn um Rat, wenn sie ein Haus kaufen wollen. Denn ein Yin-Haus wird niemals ein Hort der Freude sein. Es wird ein einsames Haus sein. Wie gemacht wie für einen Mord, den keiner so schnell (oder am besten niemals) entdecken soll.

Mister Wong geht auch zu seinen Kunden. Richtet Räume und Möbel aus. Er ermittelt den besten Umzugstermin. Und er gibt Ratschläge in welche Richtung man ziehen soll. Das Rundum-Sorglos-Paket für alle, die an die Macht der Elemente glauben. In Singapur, im gesamten südöstlichen Asienraum ein einträgliches Geschäft. Mister Wong sieht seine Arbeit aber darin Zufriedenheit zu bereiten. Geld ist nur ein Nebeneffekt.

Einer seiner Kunden, beziehungsweise ein Freund seines Chefs, bittet ihn um einen ungewöhnlichen Freundschaftsdienst: Er soll dessen Tochter für eine gewisse Zeit als Assistentin bei sich aufnehmen. Das geordnete Leben des Mittfünfzigers wird durch die 17järhige Göre aus dem fernen Australien ganz schön durcheinander gewirbelt.

Doch hinter dem „ätzend“, „krass“ und „wie oder was“ steckt ein aufgewecktes Mädchen. Joyce McQuinnie oder einfach Jo ist der quirlige Gegenpol zum besonnenen C.F. Wong, der seine Gedanken gern niederschreibt. Sie ist direkt heraus, stößt ihr Gegenüber mit ihrer direkten erfrischenden Art ein ums andere Mal vor den Kopf. Jedoch niemals respektlos.

Bei ihrer Arbeit treffen die beiden immer wieder auf Verbrechen. Ein Verlag kommt trotz einer enthusiastischen Leserschaft auf keinen grünen Zweig. Schlechtes Verhältnis von Erde, Feuer, Metall, Wasser und Holz? Oder doch gezieltes Machenschaften eines Angestellten? Wie im Fengshui gibt es immer zwei Dinge, die sich gegenseitig beeinflussen. So auch in diesem Fall.

Nury Vitacchi lässt in seinen Kurzkrimis zwei Menschen aufeinander treffen, die nicht gegensätzlicher sein könnten. Nur zusammen lösen sie die kniffligen Fälle, die ihnen wie selbstverständlich vor die Füße fallen. Als Ausgangspunkt dient Singapur. Von hier aus reisen die beiden nach Indien, Vietnam und Malaysia. Das Verbrechen ist universell, genauso wie die Lehre von den fünf sich ausgleichenden Elementen.