Das kleine Buch der Sprache

Das kleine Buch der Sprache

Es ist der erste echte Höhepunkt der Eltern: Das Kind spricht. Mama. Papa. Auto. Yippie. Jetzt geht’s los! Doch was da als Wort verkleidet die Außenwelt verzückt, sind Geräusche. Keine bewusst gewählten und geformten Artikulationen. Erklären Sie das mal der stolzen Mama, oder dem Papa, der bis über beide Ohren grinsend den Sprössling vor sich herträgt. Wen Sprache eine lineare Entwicklung wäre, würden wir täglich bis zu unserem zehnten Geburtstag weniger als eine Handvoll Wörter lernen. Babies lernen das, was sie hören. Der Rhythmus und die Melodie bestimmen die ersten Laute und Worte. Dudu, dada und ähnlich geartetes Verwandtengeschwätz haben da weniger Einfluss als gedacht. Ansonsten würden The Police immer noch touren, („De Do Do Do De Da Da Da“ wäre der Titel mit der längsten Chartplatzierung).

Sprache ist das primäre Unterscheidungsmerkmal der Kulturen. Jede Sprache hat ihre eigene Sprachmelodie. Wie oft hört man, dass das Italienische so melodisch klingt. Das Deutsche hingegen klingt für viel hart oder kratzig. Ein Vorteil in einer multikulturellen Gesellschaft ist das Wissen um die eigene Kultur. Denn wenn Andere ihre Eindrücke über das ihnen Fremde wiedergeben, lernt man so einiges.

Die Sprache hat auch eine mechanische Komponente. Nein, keine Roboter, Verstrebungen oder Seilzüge. Seilzüge ist vielleicht do gar nicht so verkehrt. Um einen Laut zu bilden, die Grundlage eines Wortes, was die Grundlage eines Satzes ist, der wiederum die Basis der Sprache ist … muss im menschlichen Körper was geschehen. Die Stimmlippen (Stimmbänder), die Lippen, der Kiefer und die Lunge sind unerlässliche Werkzeuge der verbalen Kommunikation. Je öfter die Stimmlippen schwingen, desto höher die Stimmlage. Umgekehrt genauso.

David Crystal beschreibt in seinem Buch das, was uns täglich umgibt. Von den ersten Lauten über die körperlichen Voraussetzungen bis hin zur Herausbildung von Slang und der Entwicklung der Sprache und ihrer Arten. Ohne abzuschweifen dringt er in die Tiefen der Wissenschaft vor, um kurzweilig und teils auch amüsant der allgegenwärtigen Sprache aufs Maul zu schauen.