City Trip Breslau

CityTrip Breslau

Jedes Jahr dürfen sich zwei Städte in Europa mit dem Titel „Kulturhauptstadt Europas“ schmücken. Über Sinn und Unsinn des Titels lässt sich vortrefflich streiten. Den Städten bringt es über alle Grenzen hinweg Anerkennung und Bekanntheit. 2016 sind es das nordspanische San Sebastian und Wrocław in Polen. Der Name Wrocław ist für alle, die des Polnischen nicht mächtig sind ein wahrer Zungenbrecher, weshalb wohl auch die offizielle Homepage wro2016.pl genannt wurde. In Deutschland hat die Stadt als Breslau immer noch einen klingenden Namen.

Man kann jetzt schon davon ausgehen, dass während des umfangeichenen Programms so viele Touristen aus aller Herren Länder die Stadt besichtigen werden. Und jeder Veranstalter wird einen kleinen Stadtführer für Ortsunkundige im Gepäck haben. Am Ende einer Woche hat man zahllose kleine (praktisch – damit wird jeder werben) Stadtführer, in denen immer das Gleiche steht. Als wissbegieriger Besucher stößt man damit schnell an die Grenzen.

Der CityTrip Breslau nimmt den Kamp mit der Flut von knappen Reiseführern auf und schreitet voran durch eine der interessantesten Städte Polens. Über tausend Jahre haben ihren Spuren hinterlassen. Als eines der bekanntesten Bauwerke gilt der gotische Dom, der im 13. und 14. Jahrhundert erbaut wurde. Weit über eine halbe Million Menschen dürfen Wrocław ihre Heimatstadt nennen. Somit gilt sie wohl als eine der größten noch unentdeckten Städte Europas.

Izabella Gawin macht ab der ersten Seite Lust Wrocław aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Für jeden ist was dabei. Sie beginnt mit den Schnellbesuchern: Ein Wochenende – eine Stadt. In Wrocław kein Problem. Backsteingotik, Flußfahrt, Geschichte und Szeneviertel. Kurz und knapp ohne dabei etwas Wegweisendes zu vergessen. Wie zum Beispiel die älteste Kneipe Europas. Seit 700 Jahren lässt man im „Schweidnitzer Keller“ bei Bier und Snacks den Tag ausklingen. Das Farbenspiel der Gaslaternen auf der Dominsel ist mehr als nur ein gelungener Abschluss eines ereignisreichen Tages.

Alle, die ein bisschen mehr Zeit in Wrocław investieren, werden aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Schon beim losen Durchblättern des Reisebandes fühlt man sich in die schlesische Metropole versetzt. Kunstgewerbeläden wechseln mit einladenden Cafés sich ab. Die Markthalle am Oderufer ist nicht nur zum Einkaufen da, hier lässt sich auch vorzüglich flanieren. Zahlreiche Museen zu allen Epochen und Kunstrichtungen verführen ebenso wie die zahlreichen Gärten Parks. Um die Altstadt herum führt ein grünes Band, hier vergisst man, dass man in einer Großstadt ist.

Wrocław zeigt sich dem begeisterungsfähigen Besucher von seiner schönsten Seite. Viele Orte, die es wert sind besucht zu werden, muss man suchen. Mit diesem handlichen Buch jedoch wird die Suche zu einer wahren Freude.

Wer dennoch nicht auf die kleinen Stadtführer verzichten will, weil da immer so kleine, hübsche Stadtpläne drin sind, wird mit diesem CityTrip nicht enttäuscht. Denn bei ReiseKnowHow gehört es zum Standard einen kleinen Faltplan beizulegen. Da fühlt man sich auch wieder als Tourist der alten Schule. Als Zugeständnis an die moderne Art des Reisens gibt aber für alle, die auch im Urlaub nicht aufs Smartphone verzichten wollen, eine Gratis-App.