Bulgarien

Bulgariens touristische Tradition reicht weiter zurück als man vielleicht vermuten mag. Für den einen Teil Deutschlands war es eines der Top-Traumziele. Nach der Wende geriet es fast über Nacht in Vergessenheit. Doch seit einiger Zeit mausert sich das Land am Schwarzen Meer wieder zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für die Nachbarländer. Die Infrastruktur erstärkt und verstärkt das Interesse an Bulgarien. Es ist die Wiedergeburt eines der abwechslungsreichsten Länder Europas.

Und wenn man als Erster mit dabei ist, kann man den Aufschwung nutzen und Veränderungen am besten wahrnehmen. Autor Jens Alexis gehört sicher zu denen, die mit Fug und Recht behaupten können Erster zu sein. Und vor allem viel-, weit- und ausgiebig gereist zu sein. Vom Goldstrand bis in die Höhen der Karpaten und des Balkan, von urbanen Einkaufsmagistralen bis in die entlegensten Bergdörfer – zu Fuß, schwimmend auf der Donau, (auto-)mobil oder mit dem Rad. Als Autor eines Reisebandes ist man ja geradezu verpflichtet all das auszuprobieren … und Jens Alexis macht es auch. Wie selbstverständlich führt den Leser durch ein Land, das seine Schätze jedem offenbart, der sich offen dafür zeigt. Doch Eile ist geboten! Denn immer mehr Gäste strömen ins Land.

Immer wieder – und das schon beim bloßen Durchblättern – staunt wie vielfältig die Möglichkeiten vor Ort sind. Versteckte Bergklöster sind hier mindestens genauso normal wie endlose Sandstrände. Und wer nach dem Durchblättern sich die Zeit nimmt und den Reiseband wie einen Roman liest, der wird ziemlich schnell gepackt vom Reisefieber, weil er immer wieder neuen Entdeckungen vorgestellt wird. Zeugnisse, die vor zweieinhalbtausend Jahren ihren Ursprung hatten wie die Festung Shumen im gleichnamigen Nationalpark sind ebenso sehenswert wie Dzhumaya-Moschee in Plovdiv.

Wer sich bisher noch nie bis selten mit Bulgarien beschäftigt hat, macht große Augen bis hin zu Freudensprüngen, wenn man sich Seite für Seite in den Südosten Europas hineinliest. Die zahlreichen Karten und die unzähligen Fotos vermitteln zusammen mit den eingehenden Texten einen umfassenden Gesamteindruck eines Landes, das sich nur allzu gern touristisch erobern lässt.