Bayerischer Wald

Europas größtes zusammenhängendes Waldgebiet – das ist der Bayerische Wald. Und was fängt man als geneigter Besucher nun mit dieser Information an? Während man noch überlegt, drängt sich einem dieser Reiseband förmlich auf. Gelb wie die Sonne zeigt er, das satte grün der Wälder, eingerahmt vom milden Blau der Flüsse Ilz, Regen und natürlich der Donau. Dann tauchen auf der Karte namhafte Städte wie Regensburg und Passau auf. Auch die Stadt Cham, bei der sich immer noch viel den Kopf zerbrechen, ob das Ch doch wie ein K gesprochen wird. Und unmerklich ist man vom Reisefieber infiziert. Diese Infektion ist ansteckend. Ob dieser Band als Impfschutz angesehen werden kann, ist zu bezweifeln, denn er schürt die Lust den Bayerischen Wald zu besuchen.

Sabine Herre hat die Wanderschuhe geschnürt, die Sinne geschärft und nimmt mit ihrem Reiseband den Leser mit auf eine Reise, die ereignisreich zu werden verspricht.

Wer sich vorgenommen hat, demnächst, schon bald oder in der Zukunft in den Bayerischen Wald zu reisen, bekommt hier mehr Informationen geboten als so mancher Einheimischer in der Lage ist zu geben. Umfassend, klar gegliedert, kompakt und dabei nichts auslassend – so muss ein Reiseband sein. Und so ist er auch!

Das schon erwähnte Cham erinnert wegen seiner Lage fast an ferne Welten. Viel Wasser, viel Wald, viel Geschichte. Da muss man aufpassen, dass man nichts verpasst. Ein Blick ins Buch, noch ein Blick, und man ist gewappnet für eines von vielen Erlebnissen während des Aufenthalts im Bayerischen Wald.

Beim Vorher-Herumstromern verleiten Karten, Fotos und farbig abgesetzte Infokästen zum innehalten. Das sind die eigentlichen Stars des Buches. Denn sie geben dem Leser das Gefühl sich schon vor der Reise genug angeeignet zu haben, so dass man vor Ort „nur noch gucken muss“.

Die Grenzen des Bayerischen Waldes sind strenger gesetzt als die im Buch. Ein wenig über den Tellerrand (Waldesrand) wagt sich die Autorin mit ihren Reisetipps für Passau, Straubing und Regensburg. Näher ist da schon der Böhmerwald. Das ist dann schon Tschechien. Aber auch hier ist man eigentlich noch im Bayerischen Wald. Wobei das hinter der Grenze sicher genau umgekehrt gesehen wird. Aber solche Fragen stellt man sich nicht, wenn man die volle Packung Bayerischer Wald genießen kann. Doch das geht nur mit dieser Pflichtlektüre.