An einem Dienstag geboren

Dantala lebt in einer der gefährlichsten Regionen Afrikas, im Norden Nigerias. Dieser wird seit Jahren von den perfiden Attacken der Boko Haram, einer islamistischen Terrormiliz malträtiert. Seine Freunde kiffen, morden, lungern herum. Die Polizei greift nicht durch solange sie geschmiert wird. Als eines Tages doch einmal eine Polizeiaktion durchgeführt wird, rennt Dantala soweit und solange er kann. In Sokoto kann er endlich haltmachen.

In Sheikh Jamal findet er einen Gönner und Lehrmeister, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Das Zusammenspiel von Religion und Welt fasziniert den aufmerksamen Jungen. Doch die Diskrepanzen verwirren ihn gleichermaßen.

Sein bester Freund Gabriel, der jetzt nur noch Jibril genannt wird, der arabischen Version seines Namens, ist Anker und Triebfeder zugleich. Die beiden unterrichten sich gegenseitig in Englisch und Arabisch.

Die Jahre vergehen. Die beiden Jungen wachsen zu jungen Männern heran. An ihrer Seite ist immer noch Sheikh Jamal. Dann stehen die Wahlen an. Im Vorfeld kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen einzelnen – religiös angestachelten – Gruppierungen. Und das zu einer Zeit, in der Dantala die Liebe entdeckt. Aisha ist die Auserwählte. Sie lässt ihn zappeln, weist ihn jedoch nicht ab. Eine harte Lektion für den jungen Mann, der gerade dabei ist sein Leben für die Zukunft in die rechten Bahnen zu lenken.

Doch das ist bei Weitem nicht das Schlimmste für den jungen Mann. Jibril entfernt sich immer mehr von Dantala. Bis Jibril endgültig nicht mehr greifbar ist. Eine Aktivistengruppe soll Jibrils neues Zuhause werden. In Telefonaten erfährt Dantala von schrecklichen Gräueltaten, die Jibril ihm schockiert erzählt. Doch es ist zu spät. Jibril kann der Gruppe nicht entkommen.

Auch Dantala wird von der Polizei geschnappt. Es scheint als ob es ausreicht Moslem zu sein. Man wirft ihn in den Kerker. Foltert ihn. Will unbedingt wissen, was die islamistischen Milizen vorhaben. Doch Dantala ist ahnungslos. Auch sein Lehrer, Sheikh Jamal kann ihm nicht mehr helfen…

Elnathan John stammt aus dem Nordwesten Nigerias. Er kennt die Befindlichkeiten der Hausa, die vorrangig im Norden ansässig sind. Die Konflikte in dem westafrikanischen Land treten immer öfter und offener zu Tage. Der Norden kann mit dem Süden, genauer mit den Bevölkerungsgruppen Igbo oder Yoruba nichts anfangen. Und umgekehrt haben diese mit Hausa und Fulani nicht viel am Hut. Über dreihundert Ethnien sind unter dem Dach Nigeria versammelt und seit der Unabhängigkeit vor über einem halben Jahrhundert kommt das Land nicht zur Ruhe. Für Außenstehende ein Buch mit sieben Siegeln. Dieses Buch hilft ein wenig am Siegellack zu kratzen und Brocken an Missverständnissen zu lösen.