Abu Dhabi und Dubai – Willkommen in der Zukunft

Abu Dhabi und Dubai

Ein guter Ratgeber für den Urlaub ist das örtliche Reisebüro. Ein besserer Ratgeber ist ein ausgewählter Reiseband. Der beste Ratgeber für eine geplante Reise in ein unbekanntes Land ist derjenige, der schon mal da war und seine Erfahrungen niedergeschrieben hat. Rüdiger Neukäter gehört eindeutig in die letzte Kategorie. Bisher nur als Transitflughafen bekannt, entschließen er und seine Frau sich doch in die Wüste der Vereinigten Arabischen Emirate zu fliegen. Im Kopf Klischees und angelesenes Wissen, im Herzen die Jugend und den Tatendrang eines Forschungsreisenden geht es in die teilweise klimatisierte Hitze der arabischen Halbinsel.

Wenn Plastik für eine moderne Welt steht, die die Realität zu kopieren versucht, so sind Abu Dhabi und Dubai der vitale Beweis, dass Plastik durchaus seinen Reiz hat. Gigantische Einkaufszentren mit unvorstellbarem Erlebniswert – in der Mall of the Emirates in Dubai gibt es sogar eine Skihalle, in der Abfahrtalauf möglich ist – versüßen den Aufenthalt auf eine bisher unbekanntes Art und Weise. Doch Rüdiger Neukäter wäre nicht er selbst, würde er als anerkannter Weltenbummler nicht auch hinterfragen. Eine Shopping-Mall mit hunderttausenden Quadratmetern Verkaufsfläche mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen, doch was wäre, wenn sie nicht da wäre? Würde der „normale“ Tourist etwas vermissen?

Das Land per pedes erfahren, ist das Ziel des Ehepaares. Auch wenn Taxifahren in den Emiraten wegen der unerschöpflichen Ölvorkommen mit einem Trinkgeld abgetan werden kann, so sind es die Ausflüge in teilweise sandstaubiger Luft, die den beiden in Erinnerung bleiben werden.

Der Untertitel „Willkommen in der Zukunft“ ist Ausdruck der Verzweiflung und schieren Staunens. Die Einheimischen haben das Geld und fröhnen meist dem Müßiggang. Der Service wird von Gastarbeitern vorrangig aus Asien bestritten. Zeitlich begrenzt und ohne Möglichkeit die Familien nachzuholen. Die arbeitende Mittelschicht besteht aus sehr guten ausgebildetem Personal aus Europa und Amerika. Eine Drei-Klassen-Gesellschaft, die aber funktioniert. Touristen fällt vor allem der ungewohnte nicht aufdringliche Service auf. Von allen Seiten wird man bemuttert, die Inneneinrichtungen sehen nicht nur in Katalogen so überschwänglich aus – sie sind tatsächlich so verschwenderisch.

Rüdiger Neukäter hat vor allem als Reisender durch Asien einen Ruf erschrieben. Indonesien und Sri Lanka waren bisher seine bevorzugten Destinationen. Nun richtet er sein Augenmerk auf ein weiteres aufstrebendes Land. Seine Verwunderung kommt ebenso zum Tragen wie die Bewunderung für die arabische Sichtweise auf den Tourismus der Zukunft. Er gibt Informationen aus erster Hand an zahlreiche Urlauber weiter.