Archiv für den Monat: Juli 2013

Alte Gärten Kalender 2014

2014 Alte Gärten

Herrschaftliche Gärten mit ihren großzügig angelegten Wegen, der überwältigenden Blütenpracht und den akkurat geschnittenen Hecken fordern bei jedem Spaziergang, bei jedem Betrachten das Auge immer wieder aufs Neue heraus. Es sind die Details, die den Betrachter noch lange vom Besuch eines solchen Gartens schwärmen lassen. Eine kleine, geschickt drapierte Ranke über einem charaktervollen Zaun – ein handwerklich geschickt geflochtener Stuhl aus Weidenruten – ein Blütenmeer, das sich hinter einem natürlichen Hindernis ausbreitet: Kriemhild und Alois Finken lassen ihre Augen über die botanischen Welten schweifen und halten jeden Atemstillstand mit der Kamera fest. Zwischendurch erhellen nostalgische Zeichnungen von Gartenpflanzen den Betrachter. Die Abbildungen halten sich an den Lauf der Sonne. Herbstimpressionen tauchen den Oktober in eine verheißungsvolle Idylle, die man im Grau des ausklingenden Jahres so kaum vermutet. Von Regentropfen beschwerte Spinnennetze schaffen die Verbindung von kunstvoll gestalteten Baumstämmen zu vom Herbstlaub verzierten Büschen. Der Blauregen des Hochsommers umschließt die gusseiserenen Verzierungen eines Rundbogens. Der Lauf des Jahres in domestizierter Natur, eigenwillig und gezähmt zugleich – dieser Kalender lässt die Sehnsucht nach floralem Überschwang Woche für Woche in unerahnte Höhe aufschwingen.

Redouté-Rosen Kalender 2014

2014 Redouté Rosen

Eine Rose ist unerlässliche Arbeitsmittel bei der Eroberung seiner großen Liebe. Sie drücken die Gefühle aus, die man empfindet, wenn man in ihrer Nähe ist. Der Schmerz, der von dieser Leidenschaft ausgeht, schlägt sich in den Dornen und Stacheln nieder. Die kunstvollen, jedes Mal einzigartigen Blüten stehen für die Vielschichtigkeit der Zuneigung. Rosen faszinierten Herrscher wie Untergebene gleichermaßen. Heutzutage sind Rosen aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Die Vielfalt der Arten ist schier unendlich. Rosen sind das Gleichnis für Romantik und Nostalgie. Das erkannte auch der Maler Pierre Joseph Redouté. Zu Lebzeiten – Ende des 18., Beginn des 19. Jahrhunderts – war er es, der die Blumenmalerei auf ein meisterhaftes Niveau anhob. Lilien und Rosen hatten es ihm besonders angetan. Die schönsten Rosenbilder sind in diesem Wochenkalender aus dem Jan Thorbecke-Verlag auf eindrucksvolle Art und Weise zu einem 365 Tage währenden Gartenbesuch zusammengefasst worden. Zentifolie, Sandrose und „Rose d’André du Pont“ sind nur drei außergewöhnliche und detailgenaue Abbildungen des insgesamt 53 Seiten umfassenden Kalenders. Kurze Abhandlungen über die Besonderheiten der so liebevoll gezeichneten Rosen runden den botanischen Spaziergang ab. Jede Woche eine Liebeserklärung an … das muss jeder für selbst entscheiden!

Archäologischer Kalender 2014

2014 Archäologischer Kalender

Ein Museumsbesuch in wie eine Reise in eine andere Zeit. Zwei Besuche sind dann schon zwei Trips. Achtundzwanzig Museumsbesuche in Museen, die fast die komplette Kulturentwicklung der über den gesamten Erdball verteilten Menschheit abbildet, ist fast schon ein unmögliches Unterfangen – nicht nur finanziell. Mit diesem Kalender – zwei Wochen pro Kalenderblatt – wird dieser unmöglich erscheinende Traum Wirklichkeit. Ein Museumsbesuch dauert in der Regel ein paar Stunden. Man schaut sich die Exponate an, liest den einen oder anderen Text auf Tafeln und geht wieder. Am nächsten Tag ist die Hälfte der Informationen im Nirvana des Alltags untergegangen. Der Archäologische Kalender vom Philipp von Zabern-Verlag besticht nicht nur durch seine exzellente Auswahl der Exponate, sondern auch durch die rückseitige und nachhaltige Beschreibung der Abbildungen. 365 Tage Museum, inklusive Führung.

Caracalla – Kaiser, Tyrann, Feldherr

Caracalla

Im Jahr 211 betrat ein römischer Kaiser die Weltbühne, dessen Geschichte sich von der seiner Vorgänger in erheblichem Maße unterschied: Marcus Aurelius Antoninus. Bekannt wurde er unter seinem bereits zu Lebzeiten geläufigen Namen Caracalla. Heute würde man ihn als Regierungschef mit Migrationshintergrund bezeichnen, seine Eltern stammen aus Nordafrika und Arabien. Sein feistes Gesicht erinnert heute vielleicht an einen Filmstar, der in historischen Filmen die Heldenrolle übernimmt.

Mutig war er, Caracalla. Um die Macht zu erringen und zu erhalten, schreckte er auch vor Mord in der eigenen Familie nicht zurück. Sein Bruder Geta, dem eine ähnlich glorreiche politische Laufbahn bevorstand, segnete vorzeitig und unfreiwillig das Zeitliche.

Auch als Feldherr tat sich Caracalla hervor. Germanien war der Lieblingsfeind der römische Imperatoren und Feldherren. Hier bissen sie sich jahrhundertelang die Zähne aus. Taktiken wurden ersonnen, Schlachtpläne wieder verworfen – bis ins Jahr 213 (also vor 1.800 Jahren – welch ein Jubiläum). Da betrat Caracalla bei Aalen germanischen Boden. Grund genug eine Ausstellung über den nicht gerade bekannten Kaiser zu organisieren. Bis zum 3. November 2013 steht das Limesmuseum Aalen ganz im Zeichen des Kaisers, Tyrannen und Feldherren.

Der Begleitband gibt mehr als nur einen Überblick über das Leben und Wirken des Caracalla. Vielmehr ist es das erste Buch, das die ganze Person Marcus Aurelius Antoninus beleuchtet.

Jeder, der in Rom lebte, durfte sich unter der Regentschaft Caracallas als Römer fühlen, durfte seine Bürgerrechte wahrnehmen. Ein Verdienst des Mannes mit dem feisten, kriegerischen Gesicht.

Verschiedene Autoren, alle Koryphäen auf ihrem Gebiet, lassen in ihren Artikeln die Zeit und die Person Caracalla auferstehen. Mit der nötigen Distanz und dem Wissen der vergangenen fast zwei Jahrtausende entsteht so ein Bild eines Imperators, wie es selten zu vor geschehen ist. Über 150 Abbildungen bereichern die Texte und bringen dem Leser so eine historische Gestalt näher, ganz ohne Schnickschnack, doch mit aller gebührender Würde und nötigem Respekt. Der Name Caracalla wird in Zukunft in einem Atemzug mit Julius Caesar, Justinian und Konstantin genannt werden. Große Männer geraten schlussendlich niemals in Vergessenheit.