Inspector Ghote hört auf sein Herz

03 - Inspector Ghote hört auf sein Herz

Der Pharma-Unternehmer Manibhai Desai wird erpresst. Sein Sohn Haribhai wurde entführt. Und jetzt fordern sie einen Haufen Geld. Und bloß nicht die Polizei einschalten! Das würde dem Kleinen gar nicht bekommen. Dumm nur das der Spössling beim Spielen seine Kleidung mit Pidku getauscht hat. Dessen Vater ist Schneider und wahrlich nicht mit Reichtum gesegnet. Was werden die Entführer tun, wenn sie merken, dass ihr vermeintliches Pfund, ihre Geisel, ihr Goldesel in Wahrheit der Sohn eines armen Schluckers ist? Da kann nur einer helfen: Inspector Ghote. Denn den  Polizisten würde man ihn als Letztes abkaufen. Äußerlich zumindest.

Die Verhandlungen mit den Entführern sind schwierig. Zum Einen ist Manibhai Desai nicht gerade ein umgänglicher Mensch – als Unternehmer ist er nicht umsonst so erfolgreich. Zum Anderen steht Inspector Ganesh Ghote unter Dauerbeschuss von seinem Chef. Der Vorgesetzte lässt seinen Untergebenen immer wieder spüren, wer hier die Hosen anhat. Und zum Dritten wissen die Entführer bereits, dass sie das falsche Kind in ihren Besitz gebracht haben. Dennoch weichen sie keine Rupie von ihren Forderungen ab. Den Unternehmer wurmt das gewaltig. Warum soll er die Unsumme für ein Kind eines armen Schneiders ausgeben? Dennoch ist er bereit die Summe aufzubringen.

Die erste Geldübergabe scheitert, weil die eingesetzten Polizisten enttarnt werden. Ghote trifft dies wie ein Schlag. Ein Kind ist entführt worden! Da muss doch alles genau vorbereitet sein. Alle unterwiesen. Sei es wie es ist! Der Fall muss ohne viel Federlesen gelöst werden. Zur Not auch ohne den Chef, zur Not auch unkonventionell.

Die Figur des Inspector Ghote ist eine Tragische. Äußerlich wirkt er gemütlich. Auch hat er kein verschmitztes Lächeln oder eine andere Eigenart, die den Leser in keiner Sekunde daran zweifeln lassen, dass der Fall gelöst wird. Ghote ist Durchschnitt! Auch hier wieder: Nur äußerlich! Denn Ghote ist ein herzensguter Mensch. Und auf sein Herz zu hören, ist manchmal gar nicht so verkehrt …