Metamorphosen 63 – Ohne Dich, Hellas – Griechenland

Wie weit reicht das eigene Geschichtserinnerungsvermögen zurück? Bis in die 50er? Ins Mittelalter? Noch weiter zurück, bis an den Beginn unserer Zeitrechnung? Noch weiter? Und wer kommt einem da alles in den Sinn? Pythagoras? Mit dem wurden angeblich Generation von Schülern gequält (obwohl der im angedichtete Satz doch ganz einfach ist…).

Ganz so weit reicht Ausgabe Nummer 63 der Metamorphosen nun doch nicht zurück. Weit zurück jedoch, um Griechenland nicht nur als das Land zu erkennen, das dem Staatsbankrott nur mit Hilfe von … ach, lassen wir das! Griechenlands Vermächtnis ist bis heute sicht- und spürbar. Ohne konkrete Beweise kann man sicher behaupten, das 80 Prozent von allem, was uns umgibt auf die „Alten Griechen“ zurückzuführen ist. Nachzulesen bei so ziemlich jedem Philosophen, den man nur allzu gern zitiert.

Hier nun die Erben, die Neuerfinder, die Granden der Gegenwart bzw. jüngeren Vergangenheit. Mikis Theodorakis – Moment, der hat doch den Taktstock geschwungen? Richtig, aber auch Gedichte geschrieben. Und was in seinem Schädel so vor sich ging – ein paradiesischer Garten. So benennt er es so freizügig. Strandlektüre, nicht ganz so leichter Stoff fürs Café am Nachmittag, Reisezeitvertreib in sengender Hitze, Hirnfutter für tatsächlich mal verregnete Nachmittage – die Bandbreite an Möglichkeiten in diesem Buch zu lesen ist unendlich.

Und wenn man sich für das gesamte Heft, über 120 Seiten Literatur vom Meere, aus den Bergen, aus Städten und Dörfern, durchgelesen hat, weiß man auch, welche Bücher man als nächste lesen muss. „Ohne Dich, Hellas“ wird es ziemlich dunkel (das Wortspiel musste sein) im Oberstübchen. Anregende Zeilen, die zum Weiterlesen verleiten und Griechenland noch schöner erscheinen lassen.