Ich packe meinen Koffer: Ich nehme mit Kosmetikartikel, Wechselklamotten und ein Buch. Ein Buch, das mir mehr über das Land verrät, das mich fesselt, das Lust auf mehr macht. Doch welches? Italienreisende haben die Qual der Wahl. So reichhaltig das Angebot an Literatur, auch und vor allem hierzulande. Einen Klassiker von Boccaccio, oder doch etwas Modernes fürs Hirn von Pasolini, etwas aus der Ginzburg-Dynastie, etwas Spannendes aus einer Krimireihe … ach, die Auswahl ist schier unendlich.
Die Lösung ist ganz einfach: Hier. Metamorphosen. Band 62. Die Literaturzeitschrift für alle, die nicht genug bekommen können, denen das Neueste nicht neuest genug ist und für alle, die Inspiration brauchen. Für den Kurztrip reicht das Magazin aus. Für den längeren Aufenthalt ist es der aperitivo.
Und natürlich darf auch hier Boccaccio nicht fehlen. Ursula Menzer lustwandelt mit dem unfehlbaren Lustvermittler. Gabriele d’Annunzio – streitbar und in seinen Gedichten ein fast unschlagbarer Romantiker. Und auch zu Pasolini wird man in der Italienausgabe der Metamorphosen fündig.
Für alle anderen gilt: Italien ohne Literatur ist wie Pasta senza sugo. Ist möglich, aber … geschmacklos, farblos, freudlos. „Das schöne Land“ heißt der Titel von Ausgabe 62 in Deutsche übersetzt. Und Schönheit findet man auf jeder der 160 Seiten. Besonders, wenn man die Gedichte in Rein- und übersetzter Form sich oder anderen leise – wer’s mag und vor allem kann auch gern laut – vorliest.