Klingt auf den ersten Blick gar nicht italienisch: M-A-R-K-E-N. Ist es aber! Und wie! Die Region bietet alles, was das italienische Sehnsuchtsgefühl verlangt: Berge, weite Landstriche und Meer. Und jede Menge Kultur. Und sogar stundenlange Spaziergänge, in denen man nicht einen einzigen Touristen im abgeschmackten Fußballtrikot sieht.
Urbino ist sicherlich das Herzstück der Region. Eine Stadt, die vor Renaissance-Pracht strahlt. Da läuft einem das Auge über. Paläste und Straßencafés, großzügige Plätze und kuschelige Gassen. Und wer ein bisschen nach außerhalb wandert, wird mit einzigartigen Aussichten belohnt, die noch lange anhalten werden. Wie beispielsweise oberhalb der Marmitte-Schlucht bei Fossombrone. Ein grandioses Tal, dessen Hänge sich ihre Wildheit bewahrt haben. Und direkt an der Via Flaminia, die – wie soll es anders sein – direkt nach Rom führt.
Fano hingegen ist wohl nur denjenigen bekannt, die sich Rimini im Norden (gehört aber schon zur Emilia Romagna) schon abgewöhnt haben. Eine 60.000-Einwohner zählende Stadt, die mit ihrer Lage am Meer zu punkten weiß. Es lohnt sich den sauberen Sand- und Kiesstrand zu verlassen, um die Stadt zu erkunden. Und wer ganz genau hinsieht – oder in diesem Reiseband blättert – findet so manches historische Leckerli.
Sabine Becht und Sven Talaron machen einer Region die Aufwartung und zeigen jedem Willigen Orte, Plätze, Aussichtspunkte, die man nie wieder vergessen wird. So vergessen wie es scheint, ist Marken nicht. Zwischen hübsch herausgeputzt, urigen Wanderpfaden und einer traditionellen Küche finden sie noch viel mehr Wissenswertes, das bisher kaum oder noch nie in einem Reiseband vorgestellt wurde. Die Wege sind manchmal etwas weiter als anderswo auf dem Stiefel. Dafür ist hier öfter der Weg das Ziel.
Und wer sich die zahlreichen farbigen Kästen im Buch genau durchliest, staunt immer wieder wie viel typisch Italienisches aus dieser Region stammt. Der Maler Raffael wurde hier geboren, um die vielleicht wichtigste Person einmal zu nennen.
Sassoferrato ist mit Bestimmtheit einer der typischsten Orte in der Region. Ein zweigeteilter Ort – unten geschäftig, oben ganz ruhig – der seine Schönheit jedem ganz offen zeigt. Hier findet jeder, was er braucht. Wenn man sich unter die siebentausend Einwohner mischt, fällt man sicherlich auf – wie an vielen Orten der Marken – doch man fühlt sich im Handumdrehen heimisch. Wer sich bisher noch nicht für die Marken als nächstes Italienziel entschieden hat, dem wird hier eine gehaltvolle Entscheidungshilfe geboten. Wer Marken schon auserkoren hat, wird staunen, was er auf seiner To-Do-Liste noch vergessen hat.