Limericks

Über 50.000 Menschen leben in Limerick

Ihre Gedichte brechen so manch Neugierigem das Genick

Denn die Reime kommen nicht von hier

Die Bewohner nervt es

Dass man sie hält für die Erfinder vom Limerick

Zugegeben, nur ein Versuch einen Limerick zu schreiben. Doch die Limericker sind nicht die Erfinder des Limericks, und sie wollen auch nicht zwangsweise als deren Erfinder gelten. Fünfzeiler, bevorzugt mit einer Ortsangabe, die einer ganz bestimmten Regel folgen. Wer sie beherrscht, hat zumindest für die Dauer plus die Anschlusszeit für ein Schmunzeln für sich gepachtet.

César Keiser war Kabarettist, Schauspieler, Regisseur und vor allem ein begnadeter Limerick-Schreiber. Die besten Einfälle sind in diesem Buch vereint. Das I-Tüpfelchen setzt der Künstler Scapa (Ted Scapa, Verleger, Künstler, Moderator) auf dieses edle Büchlein. Zu jedem Fünfzeiler (Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel) findet er mit geschickter Hand die passende Darstellung.

Wenn man sich so durch das Buch liest – es fällt schwer zwischendrin einfach mal innezuhalten und ein wenig zu reflektieren – ist man schon mittendrin in einer Reise um die Welt. Man reist von Zillis, wo eine Dame auf einem Krokodil wohnt, über Fex, wo die Figur einer Dame nicht konkav ist, sondern … na, wer weiß es? … bis nach Payerne, wo man verführt wird vom Tanz mit Schleiern.

Es gibt Bücher, die ein ganzes Leben überdauern. Bestseller gehören nur in seltenen Fällen dazu. Longseller schon eher. Und dann gibt es Bücher wie dieses. Immer mal wieder greift man ins Regel, schnappt sich ein paar Seiten, packt sie ins Kurzzeitgedächtnis und glänzt in gemütlicher Runde. César Keisers Limericks sind oft zweideutig, selten Frivol, niemals vulgär. Und deswegen zeitlos. Ausreden wie „ich habe keine Zeit zum Lesen“ – die schwächste Ausrede überhaupt – wird für dieses Buch außer Kraft gesetzt. Keine Zeit, um fünf Zeilen zu lesen, zu schmunzeln, sich kurzzeitig entführen zu lassen – Error. Gilt nicht!