Eine Traumreise soll es werden. Mit dem Auto quer durch Marokko. Von Nord nach Süd, von Ost nach West. Durch das sagenumwobene Land. Über Dünen. Durch Basare. Die Sonne am Himmel, den Horizont als Ziel. Doch es kommt anders. Thom verliert – in seinen Augen – alles. Das Auto ist weg. Durch eigenes Verschulden. Dummheit. Gutmütigkeit. Vertrauen. Denn als er im Hotel in Tetuan ankommt, folgt ihm ein Junge, der für ihn das Auto parken will. Ein netter Service des Hotels. Denkste! Der nette, freundliche Gehilfe war ein Dieb!
Fort sind nun Kleidung, Bücher und Landkarten. Das Geld hat er zum Glück noch bei sich. Doch der Traum von endloser Freiheit ist futsch. Die Behördengänge machen Thom wütend. Keiner scheint sich so richtig in seine Lage versetzen zu können. Oder zu wollen?! Auch das deutsche Konsulat ist keine Hilfe. Ohne Auto kann er nicht wieder ausreisen. Das hat er lernen müssen. Nach den zahllosen Wegen zwischen Polizei und Konsulat kann Thom sich ein wenig entspannen.
Auf der Suche nach seinem Sportwagen lernt er Marokko kennen wie er es sich nicht hätte träumen lassen. War er anfangs der Meinung alle Planung sei des Glückes Anfang, stellt er nun fest, dass seine Schnitzeljagd auch etwas für sich hat. Der eigens auferlegte Urlaubsrhythmus unterliegt allmählich dem Marokkos.
Thom lernt Omar kennen, einen Studenten. Der Lehrt dem immer noch aufgebrachten Deutschen, dass hier im in jeder Hinsicht fernen Orient der Alltag anders abläuft. Auch das Arabisch nicht gleich Arabisch ist. Thom würde sich gern verständigen. Doch das ist gar nicht so einfach. Daridscha, was nur als mündliche Sprache fungiert, will er lernen. Omar lacht. So einfach ist das auch nun wieder nicht. Das Erste, was Thom lernt, den ersten Satz, den er beherrscht, ist „Schi Bäss ma-ken“. Schon gut. Macht nichts. Alles halb so wild. Nur ein Satz. Doch der verändert schlagartig Thoms Sicht auf die ihn umgebende Welt.
Uwe Topper gelingt der schwierige Spagat zwischen Roadtrip und Landeskunde scheinbar spielerisch. Sein Held Thom hat sich seinen Urlaub redlich verdient. Jahrelang hat er versucht beruflich wieder Fuß zu fassen. Als er es geschafft hat, belohnt er sich mit einem augenöffnenden Urlaub. Raus aus dem Trott. Weg von Planung und finanzieller Absicherung. Marokko sollte das ersehnte Gegenstück zum Einbahnstraßenalltag werden. Ungewollt wird es das auch, jedoch anders als geplant.